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Neues Zeitalter in der Endoskopie: Klinikum setzt erstmals Spiralenteroskopie ein

Privatdozent Dr. Johannes Rey setzt die innovative Untersuchungsmethode ein.

Im Klinikum Osnabrück ist mit der Spiralenteroskopie ein neues endoskopisches Verfahren eingeführt worden, das erstmals eine vollständige endoskopische Untersuchung des mehrereMeter langen Dünndarms ermöglicht. 

Wie Privatdozent Dr. Johannes Rey, Chefarzt der Medizinischen Klinik II, erklärt, gehört das Klinikum Osnabrück deutschlandweit zu den ersten Häusern, das die neue innovative Untersuchungsmethode einsetzt. Die Spiralenteroskopie schließt nach seinen Angaben die endoskopische Lücke zwischen der Magenspiegelung und der Dickdarmspiegelung. Sie ermögliche eine vollständige Untersuchung des gesamten Dünndarms innerhalb kürzester Zeit. „Beim Hersteller gibt es eine große Nachfrage für das Verfahren, deswegen sind wir dankbar, dass wir zu den ersten Häusern zählen, die es nun anbieten können“, so Rey.

Wie Dr. Marc Nguyen-Tat, Leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik II, erklärt, hebt das neue Verfahren die Endoskopie in der Gastroenterologie – also bei Erkrankungen des Magen- und Darmtrakts – auf ein neues Level. „Damit können wir auch an bisher unerreichten Stellen nicht nur diagnostisch, sondern auch therapeutisch tätig werden“, so Nguyen-Tat.

Wie die Ärzte erklären, hat es bei den endoskopischen Verfahren in der Gastroenterologie in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung gegeben. So habe erstmals die Einführung der Videokapselendoskopie zu Beginn dieses Jahrtausends alle Bereiche des Magen- und Darmtraktes einsehbar gemacht und eine vollständige diagnostische Beurteilung der Schleimhaut des Dünndarms ermöglicht. Therapeutische Maßnahmen wie Blutstillungen oder Entfernung potentiell bösartiger Veränderungen könnten aber bis heute mit dieser Methode nicht durchgeführt werden und blieben der flexiblen Endoskopie oder Chirurgie vorbehalten.

Mit der Spiralenteroskopie existiere nun ein Verfahren, bei vom Untersucher gesteuert motorisiert durch den gesamten Dünndarm manövriert werden könne. Ergebnisse der Zulassungsstudie zeigten, dass in 70 Prozent der Fälle bereits nach weniger als 30 Minuten der gesamte Dünndarm passiert werden konnte und dass dabei keine relevanten Komplikationen auftraten.

Im Klinikum Osnabrück zeige das neue Untersuchungsverfahren, das erst seit wenigen Wochen eingesetzt wird, ein beeindruckendes Potential. So ermögliche die Spiralenteroskopie auch nach Operation im oberen Magen- und Darmtrakt eine endoskopische Behandlung der Gallenwege. Auch seien bereits mehrere Patienten mit dem Verdacht auf Blutungen im mittleren Dünndarm damit untersucht worden.

„Uns beeindruckt besonders, dass wir tatsächlich bei einem Großteil der Untersuchungen in kürzester Zeit den gesamten Dünndarm über mehrere Meter bis in den Dickdarm untersuchen können und selbst bei veränderter Anatomie nach Operationen Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie haben“, so das Resümee der Mediziner. Neben Blutungen, ungeklärter Blutarmut, Fremdkörperentfernungen und Tumorverdacht kann das neue Untersuchungsverfahren auch bei einer nicht vollständigen oder schwierigen Darmspiegelung eingesetzt werden.


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Silvia Kerst 
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