Als „innerer Bauchwandbruch“ nimmt der Zwerchfellbruch eine Sonderstellung unter den Brüchen ein. Er entsteht im Bereich der natürlichen Lücke im Zwerchfell (Zwischen Brust- und Bauchraum). Hier ist der Übergang der Speiseröhre in den Magen. Es kommt zu einer Verlagerung von Baucheingeweiden in den Brustkorb durch die Lücke im Zwerchfell.
Hauptursache für die Entstehung einer krankhaften Bruchlücke ist eine angeborene Bindegewebsschwäche. Eine Rolle spielen auch starke dauernde Druckerhöhungen im Bauchraum, z.B. bei chronischem Husten, häufigem Pressen oder schwerer körperlicher Arbeit. Der gesunde Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen, der wie ein Ventil das Einfließen von Flüssigkeit und festen Nahrungsbestandteilen in den Magen ermöglicht aber den Rückfluss verhindert, kann nicht mehr richtig arbeiten. Hierdurch erklären sich die Symptome der Zwerchfellhernie: Sodbrennen, retrosternale (hinter dem Brustbein) Schmerzen , Schluckstörungen (Dysphagie). Zusätzlich kann durch das Überlaufen von Magensaft in die Luftröhre nächtliches Husten auftreten. Naheliegenderweise treten die Beschwerden besonders im Liegen (nachts) auf. Einige Patienten müssen sogar im Sitzen schlafen. Im Verlauf der Erkrankung kann sich aufgrund der ständigen Entzündung die Schleimhaut der Speiseröhre im unteren Abschnitt bösartig verändern und Speiseröhren-Krebs kann entstehen.
Bei dauerndem Sodbrennen wird zunächst mit säurehemmenden Tabletten, die die Entstehung der Magensäure in den Magenwandzellen erheblich einschränken bis verhindern, behandelt. Kommt es unter dieser Behandlung zum vollständigen Abheilen aller Entzündungserscheinungen in der Speiseröhre und zum Stoppen des Sodbrennens, kann die Tablettenbehandlung zwischenzeitlich oder dauernd die einzige Behandlung bleiben. Ist, um den Erfolg zu erreichen, jedoch eine unverhältnismäßig hohe dauerhafte Tablettendosierung erforderlich, beziehungsweise kein Erfolg eingetreten, kann eine operative Behandlung erforderlich sein. Die endoskopische Spezialuntersuchung wie Speiseröhren- und Magenspiegelung werden ambulant durchgeführt. Ggf. kann ergänzend eine Manometrie (Druckmessung) und pH Metrie (Säuremessung)) erforderlich sein.
Eine Mobilisation für Alltagstätigkeiten erfolgt sofort (An-, Auskleiden, Körperhygiene, Gehen, Spazieren) erfolgt sofort. Spätestens nach Abschluss der Wundheilung (ca. 10 – 14 Tage) ist eine Wiederaufnahme normaler körperlicher Aktivitäten wie Hausarbeit, leichte Gartenarbeit, Fahrrad- und Autofahren möglich. Da es natürlicherweise zunächst in den meisten Fällen zu einer Verschwellung der unteren Speiseröhre kommt, die zu vorübergehenden Schluckbeschwerden führen kann, sollte in den ersten 5 Wochen nach der Operation die Ernährung auf täglich 5 kleine Mahlzeiten umgestellt werden.
OPERATIONSMETHODEN DES ZWERCHFELLBRUCHS
Wenn keine wesentlichen Vor-Operationen bestehen wird das laparoskopische Verfahren eingesetzt. Das offene Verfahren kommt heutzutage nur noch selten zum Einsatz, da durch die zunehmende Expertise in der laparoskopischen Chirurgie auch vor-operierte Patienten sicher versorgt werden können.