Mit einer ungewöhnlich inszenierten Aktion hat sich das Klinikum Osnabrück dieses Jahr am Worldwide Candlelighting, dem weltweiten Gedenken an gestorbene Kinder jeweils am zweiten Sonntag im Dezember, beteiligt. Nachdem die 2014 erstmals im Klinikum organisierte Feier in den vergangenen beiden Jahren Pandemie-bedingt nur kontaktlos in Form einer Videoübertragung angeboten werden konnte, wurde sie diesmal wieder so ausgerichtet, dass sich Eltern, Großeltern und andere Angehörige von gestorbenen Kindern persönlich daran beteiligen konnten. Die erstmals von der Sterbeamme organisierte Veranstaltung fand, wie sie sagte, als „musikalische Gedenkfeier“ statt. Zum Abschluss konnten wie gewohnt Lichter für die gestorbenen Kinder entzündet werden.
Im Andenken an die sogenannten „Sternenkinder“ werden bei der weltweilten Aktion, die 1996 in den USA gestartet wurde, jeweils pünktlich um 19 Uhr in allen Zeitzonen Lichter entzündet. Dadurch wird ein Lichterband um den Planeten gebildet, mit den an die gestorbenen Kinder erinnert wird. An der Feier im Klinikum waren Hebammenschülerinnen aus dem Kurs 29 der Akademie des Klinikums beteiligt, die eine szenische Inszenierung zum Thema Trauerwege aufführten.
Sterbeamme Stephanie Meyer führte durch das Programm, zu dem der Pianist Hannes Hobbiebrunken mit Klaviermusik und der Schlagzeuglehrer Richard Meier mit einer „Bodypercussion“ beitrugen, bei der die Teilnehmenden mit ihm im Takt klatschten und stampften. Weiter wurden eine Geschichte vorgelesen und zum abschließenden Klavierstück ungewöhnliche „Herzzeichen“ gezeigt – etwa Blätter, Wolkenformationen, Pfützen und anderes Alltägliches in Herzform, in dem nach den Worten von Sterbeamme Meyer eine Erinnerung an die gestorbenen Kinder liegen kann. Wie sie sagte, sind es etwa 80 bis 100 Kinder jährlich, die im Klinikum das Licht der Welt als Sternenkinder erblicken – und die ebenso wie die lebenden Kinder Spuren bei Eltern, Großeltern, anderen Angehörigen und auch im Team der Geburtshilfe des Klinikums hinterließen. Wie in der Vergangenheit waren die betroffenen Eltern und anderen Angehörige zu der Veranstaltung eingeladen, die erstmals im Forum der Akademie des Klinikums stattfand. Meyer will die Veranstaltung künftig jährlich in offener Form organisieren. Von der Veranstaltung wurde ein Video produziert, das kurz vor Weihnachten auf der Internetseite des Klinikums und in anderen Webkanälen veröffentlicht werden soll.