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Von Leistungssportlern bis zu Patienten mit Sicherheitspersonal: Zehn Jahre Privatklinik im Klinikum Osnabrück

Martina Hune, Stationsleitung und Dr. Elmar Arlinghaus, Leitender Arzt Privatklinik

Manche Menschen kommen von weither ins Klinikum Osnabrück – etwa aus Ägypten, Saudi-Arabien, Estland, Litauen und Russland. „Wir hatten auch schon Patienten, die aus Dagestan zu uns gekommen sind. Das waren ranghohe Leute, die sogar von Sicherheitspersonal begleitet wurden. Das war bei uns allerdings nicht nötig“, schmunzelt Dr. Elmar Arlinghaus. „Und die längste Anreise hatte vermutlich ein Mann aus Sibirien – er hat drei Tage lang gebraucht, bevor er mit einer ganzen Reihe von Flügen bei uns angekommen ist.“

Arlinghaus leitet die Privatklinik des Klinikums Osnabrück. Er und die Stationsleiterin Martina Hune haben die Station mit ihren 32 Einbett-Zimmern, die jetzt am 17. Januar zehn Jahre alt geworden ist, sogar mit aufgebaut. „Die Grundüberlegung war es, dass uns auf allen Stationen des Klinikums Einbett-Zimmer gefehlt haben. Um sicherzustellen, dass wir die Patienten auf besonderen Wunsch immer in solchen Räumen unterbringen können, haben wir uns seinerzeit zum Anbau einer Abteilung entschlossen, in der sich nur Einbett-Zimmer befinden“, erklärt Arlinghaus.

Die Anzahl der 32 Zimmer geht auf Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit zurück, die vorher angestellt wurden. „Wir haben eine Auslastung von rund 80 Prozent, das passt also gut zum Bedarf des Klinikums“, sagt Arlinghaus. Ca. 1500 bis 1600 Patienten belegen jährlich die Privatklinik, auch zuletzt unter den Auswirkungen der Pandemie. 

Nach den Angaben von Arlinghaus werden die Zimmer auf besonderen Wunsch der Patienten belegt. Oft sind dies Privatversicherte oder Patienten, die eine Zusatzversicherung dafür haben, dass sie allein untergebracht werden. „Und dann gibt es eine zunehmende Anzahl von Patienten, die Selbstzahler sind – hier belaufen sich die Kosten auf 146 Euro pro Tag für Unterbringung und Verpflegung“, macht Arlinghaus deutlich. So komme es immer wieder vor, dass sich Patienten, die keine entsprechende Zusatzversicherung haben, kurzfristig ein Einzelzimmer auf der Station nehmen. „Das hat deutlich zugenommen – es wird zum Beispiel oftmals gemacht, wenn Patienten nur für einen kurzen Aufenthalt im Klinikum bleiben. Aber auch bei den Privat- und Zusatzversicherungen zeichnet es sich ab, dass sich die Patienten immer bewusster genau die Leistungen buchen, die sie wünschen“, beschreibt Arlinghaus. 

 

Eines ist ihm ganz wichtig: „Wir machen hier keine Zwei-Klassen-Medizin – sondern die medizinische Versorgung ist genauso, wie sie alle Patienten erhalten, die ins Klinikum Osnabrück kommen. Die einzigen Unterschiede sind die Unterbringung und die Verpflegung – aber die Zimmer müssen wir ja vorhalten, außerdem lassen wir uns die Extraleistungen ja auch bezahlen.“ Arlinghaus ist Chirurg, Unfallchirurg, Notfall- und Sportmediziner. Der Leitende Arzt arbeitet bereits seit 28 Jahren im Klinikum Osnabrück.

 

Ursprünglich war geplant, dass die Station mit den Einbett-Zimmern als eingeschossiger Anbau errichtet werden sollte. „Dafür stand uns aber nicht genug Platz zur Verfügung, so dass wir uns zu der zweigeschossigen Bauweise entschieden haben, bei der wir zwei Ebenen mit jeweils 16 Zimmern bekommen haben, die alle entweder über eine Terrasse oder einen Balkon verfügen.“ Die Zimmer sind alle etwa 27 qm groß und verfügen über barrierefrei eingerichtete Badezimmer, die mit hochwertigen Armaturen und einer Fußbodenbodenheizung ausgestattet sind. Die Räume sind klimatisiert und wie Hotelzimmer mit einem kleinen Schreibtisch, einer Sitzecke, Fernseher (mit Sky), Safe und Kühlschrank eingerichtet. Und wie im Hotel sorgt ein Zimmerservice dafür, dass Getränke im Kühlschrank nachgefüllt werden. 

„Das gehört zu den Zusatzleistungen, die wir den Patienten bieten. Sonst gehört dazu noch das erweiterte Speiseangebot: Die Patienten können sich bei uns das Frühstück und Abendbrot individuell aus einer großen Auswahl von Brotsorten und weiteren Komponenten zusammenstellen und wir bieten ihnen ein erweitertes Angebot von Mittagsmenüs, die sie sich aussuchen können. Zusätzlich erhalten die Patienten jeden Tag eine Zeitung“, macht Arlinghaus deutlich. 

Einen kleinen Unterschied gibt es noch: „Bei uns müssen sich die Patienten bei der Ankunft genauso anmelden wie sonst, aber wir vergeben dafür Termine, so dass es niemals Wartezeiten gibt und die Aufklärungsgespräche in den Zimmern der Patienten in ruhiger Atmosphäre geführt werden. Außerdem haben wir einen eigenen Eingang und es muss niemand durch die langen Flure laufen.“ Bei der Pflege gibt es keine Unterscheide zu den regulären Krankenhausleistungen, wie Arlinghaus betont. „Es wäre schön, wenn wir mehr Personal für die Pflege hätten – aber das ist nicht zulässig und wird auch von den Kostenträgern geprüft. Unsere Abteilung arbeitet nach dem gleichen Personalschlüssel wie alle Stationen des Hauses“, so Arlinghaus. 

Krankenschwester Martina Hune leitet das Team. Sie war ebenso wie Arlinghaus bereits an der Planungsgruppe beteiligt, die den Aufbau der Station vorbereitet hat. „Mich hat es natürlich gereizt, die Leitung einer Station zu übernehmen, deswegen habe ich mich damals beworben“, berichtet sie. „Es ist eine tolle Aufgabe, zum Aufbau eines Teams beizutragen und es zu erweitern und dann zu leiten – und gerade hier bei uns macht mir die Arbeit Spaß, weil wir uns ja doch auch oft auf Situationen einstellen müssen, die nicht alltäglich sind“, sagt sie. Hune gehört bereits seit 30 Jahren zum Team des Klinikums Osnabrück. 

Wie sie und Arlinghaus berichten, sind die meisten Patienten der Klinik aus Osnabrück und der Region. „Einen weiteren nennenswerten Anteil machen Leistungssportler aus, die gezielt wegen unserer Sportmedizin nach Osnabrück kommen – und die meistens ganz schnell nach Eingriffen das Krankenhaus wieder verlassen, um weiter zu trainieren. Es kommen beispielsweise vielfach Patienten aus Süddeutschland ganz gezielt zu Prof. Dr. Engelhardt und Dr. Grim oder auch zu anderen Ärzten des Klinikums. Vielfach kommen auch Patienten aus dem Ausland zu uns, weil sie sich bei uns eine bessere medizinische Versorgung erhoffen oder sie bei sich zuhause nicht erhalten können“, sagt Arlinghaus. 

Die Privatklinik wird nach seinen Angaben gezielt wegen der medizinischen Disziplinen konsultiert, die im Klinikum vorhanden sind. „Es spielt aber auch eine Rolle, dass die Patienten auf Empfehlung von anderen Menschen aus ihrem Land zu uns kommen, die wir bereits erfolgreich behandelt haben. Das schwankt immer ein bisschen – gerade aus Saudi-Arabien hatten wir eine Zeit lang wirklich viele Patienten.“ Für Angehörige oder andere Begleiter der Patienten werden Hotelzimmer vermittelt. „Natürlich dürfen Angehörige in besonderen Fällen auch über Nacht bei den Patienten bleiben – grundsätzlich sind die Zimmer aber nur für die Patienten vorgesehen und wir handhaben das wie in allen anderen Abteilungen“, erklärt Arlinghaus. 

Es komme aber durchaus vor, dass Patienten für ihre Begleiter noch ein weiteres oder sogar mehrere Zimmer buchen. Auch dafür sind auf beiden Etagen zwei Zimmerpaare vorhanden, die mit einer Zwischentür verbunden sind. „Einmal ist es vorgekommen, dass gleich die halbe Station mit belegt worden ist“, berichtet Arlinghaus. „So etwas ist natürlich immer aufregend. In fachlicher Hinsicht lässt sich das auch immer gut organisieren – es sind dann Dolmetscher dabei oder wir sprechen Englisch oder holen uns anders sprachliche Unterstützung dazu – aber es kommt dabei auch immer wieder vor, dass sich Situationen für unser Pflegeteam ergeben, die nicht einfach sind.“ Gerade für die jüngeren Mitarbeiterinnen sei das manchmal schwierig, sagt Hune. Damit sie auf solche Situationen eingestellt seien, habe das Team der Privatklinik bereits Schulungen absolviert. 

Weil der zehnte Geburtstag nun aufgrund von Corona nicht im Team gefeiert werden konnte, haben alle Restaurant-Gutscheine und eine liebevoll mit vielen Mitarbeiterfotos gestaltete Grußkarte bekommen. „Das musste sein – damit gerade jetzt nicht Nichts ist“, findet Arlinghaus. 

News-Kategorie Privatklinik


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