Großen Anklang fand die Veranstaltung zum Thema „Bauchspeicheldrüsenerkrankungen“, die das Pankreaszentrum am Klinikum Osnabrück in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfevereinigung „Arbeitskreis der Pankreatektomierten“ (AdP) am 10.05.2023 im Klinikum anbot.
Da die Bauchspeicheldrüse ein außerordentlich wichtiges Organ u.a. für die Produktion von Verdauungsenzymen sowie Insulin ist, geht eine Funktionsstörung oftmals mit massiven Auswirkungen auf das alltägliche Leben von Betroffenen einher.
Dementsprechend verfolgten ca. 60 Zuhörer mit regem Interesse die Ausführungen der drei Referenten.
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Herrn Priv.-Doz. Dr. Jürgen Tepel, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie und Vorstand des seit 2012 zertifizierten Pankreaszentrums mit einem anschaulichen Vortrag zu operativen Möglichkeiten und Techniken bei unterschiedlichen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und den Folgen auf das alltägliche Leben von Betroffenen.
Die rege Beteiligung der Zuhörerer mit Fragen und persönlichen Schilderungen zeigte, dass das Thema sehr komplex und vielschichtig und das Bedürfnis nach einer Expertenmeinung groß ist.
Hintergrundwissen zur Funktionsweise der Bauchspeicheldrüse bezüglich der Verdauungsenzyme und wertvolle praktische Tipps zur Ernährung und der richtigen Supplementation von fehlenden Enzymen gab es dann von Kathrin Middendorf, Ernährungsberaterin Clinical Nutrition, zugehörig zu einem mittlerweile 5-köpfigen Ernährungsteam am Klinikum Osnabrück, welches mit Expertenwissen klinikübergreifend die medizinische Therapie von Patienten ergänzt und unterstützt.
Um das wichtige Thema „Diabetes“ als Folge einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung oder –operation ging es dann im dritten Vortrag. Hildegard Wiggershaus, leitende Diabetesberaterin am Klinikum Osnabrück, bezog die Zuhörer direkt mit ein und erläuterte anschaulich im Gespräch die unterschiedlichen Behandlungsformen und Umgehensweisen mit den verschiedenen Diabetesformen, besonders mit dem seltenen Typ 3c Diabetes, mit dem viele Pankreaserkrankte konfrontiert sind und sorgte für den ein oder anderen „Aha-Effekt“ bei den Zuhörern.
Der große Zuspruch zur Veranstaltung zeigt, wie wichtig das Thema „Bauchspeicheldrüsenerkrankungen“ und wie groß das Bedürfnis nach Informationen ist.
Der Arbeitskreis der Pankreatektomierten e.V. (AdP) wurde auch genau aus diesem Grunde 1976 von Betroffenen gegründet und leistet seitdem wertvolle Aufklärungsarbeit bundesweit und in 60 Regionalgruppen für Betroffene aber auch für Mediziner.
Der Regionalgruppenleiter der Region Münster/Osnabrück/Lingen stellte sich und seinen Verein vor und betonte, dass der AdP eine wichtige Anlaufstelle für alle Betroffenen ist.
Auch wenn naturgemäß natürlich nicht alle individuellen Fragen der Teilnehmenden in der Veranstaltung beantwortet werden konnten, so gibt es dann aber im Nachhinein für Betroffene die Möglichkeit, sich über die Homepage des AdP ( https://www.bauchspeicheldruese-pankreas-selbsthilfe.de/der-adp/) über regionale und überregionale Angebote zu informieren und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Bei Fragen zur Veranstaltung kann gerne Kontakt zu Sigrid Ahlhorn aufgenommen werden