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Klinikum setzt Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Bild: Krankenhaushygienikerin Christiane Körbel-Peceny hat die Kampagne gegen Gewalt an Frauen und Mädchen im Klinikum organisiert. Fotograf: Jens Lintel

Das Klinikum Osnabrück setzt wieder ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen: Zum vierten Mal beteiligt sich das Haus auf dem Finkenhügel an der UN-Kampagne „Orange The World“, bei der weltweit u.a. mit orangefarben beleuchteten Gebäuden gegen häusliche Gewalt eingetreten wird. Im Aktionszeitraum vom 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, bis zum 10. Dezember, dem Internationalen Menschenrechtstag, weisen in der Eingangshalle des Klinikums-Hauptgebäudes eine orangefarbene Sitzbank und weiteres Kampagnenmaterial darauf hin, dass Gewalt an Frauen und Mädchen leider immer noch viel zu häufig vorkommt.

Wie Christiane Körbel-Peceny, Krankenhaushygienikerin und Fachärztin für Innere Medizin, erklärt, von der die Aktion im Klinikum initiiert wurde, ist jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Rein rechnerisch wird in Deutschland alle 45 Minuten eine Frau von ihrem Partner gefährlich körperlich verletzt. Und jeden dritten Tag wird eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet. Das geht aus den Zahlen zur Kampagne von UN Women Deutschland hervor.

Das Klinikum beteiligt sich nach Angaben von Körbel-Peceny bereits zum vierten Mal an der Aktion. Nachdem in den ersten beiden Jahren mit orangefarbenem Licht gewarnt wurde und im Vorjahr Stühle in dieser Farbe aufgebaut waren, hat Körbel-Peceny nun eine leuchtend orangefarbene Sitzbank in der Eingangshalle aufgestellt, die mit Informationen und Hinweisen auf Hilfsmöglichkeiten für Frauen versehen ist. Sitzbänke werden bei der Kampagne als Symbol genutzt.

Wie Körbel-Peceny berichtet, hat die Geschäftsführung des Klinikums die Anschaffung der Bank unterstützt. Sie soll nach Abschluss der Kampagne außen am Notaufnahmezentrum des Klinikums aufgestellt werden und dort dauerhaft für eine Enttabuisierung des Themas sorgen. „Das Klinikum will sich damit positionieren, dass Gewalt an Frauen und Mädchen nicht hingenommen werden darf“, sagt Körbel-Peceny. „Wir wollen es sichtbar machen, dass solche Gewalt leider viel zu häufig vorkommt – in der häuslichen Umgebung ebenso wie in der Öffentlichkeit, beispielsweise wenn Frauen oder Mädchen abends allein in Bussen oder Bahnen unterwegs sind.“ Und für die betroffenen Frauen solle deutlich gemacht werden, dass das Problem im Klinikum bekannt sei und sie dort eine Anlaufstelle vorfinden, in der sie Hilfe erhalten können.

So beteiligt sich das Klinikum u.a. am Netzwerk „Pro Beweis“, in dem betroffene Frauen oder Mädchen die Spuren von Angriffen gerichtsverwertbar dokumentieren und die Befunde/Beweismittel aufbewahren lassen können, wenn sie nach einem solchen Vorfall nicht gleich die Polizei hinzuziehen wollen. „Die Beweismittel werden mehrere Jahre lang aufbewahrt und können dann noch vor Gericht eingesetzt werden, wenn die Frauen beispielsweise aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen und nicht mehr dem Zugriff der Täter ausgesetzt sind“, erklärt Körbel-Peceny.

Das Klinikum ist dem 2012 gestarteten niedersächsischen Hilfsnetzwerk im Oktober des Vorjahres beigetreten. Wie Körbel-Peceny berichtet, wurde es in dieser Zeit bereits von fünf oder sechs Frauen genutzt. Im Notaufnahmezentrum des Klinikums hängen Hinweise auf „Pro Beweis“ aus und die Mitarbeitenden weisen bei Verdacht auf die Hilfsmöglichkeit hin. Die „ProBeweis“-Untersuchungsstelle steht rund um die Uhr zur Verfügung. Sie kann von Frauen komplett vertraulich genutzt werden und das Team ist im Umgang mit Gewaltopfern geschult. Wer sichergehen will, besonders geschützt zu sein, kann sich vorher über Tel. 0541 4057400 bei der Untersuchungsstelle anmelden.


PRESSEKONTAKT

Silvia Kerst 
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