In Deutschland werden jährlich ca. 400.000 Gelenk-Endoprothesen eingesetzt. Wenige Zentren führen dabei die schwierigeren Wechseloperationen durch. Am Klinikum Osnabrück werden pro Jahr ca. 700 endoprothetische Eingriffe an Knie, Hüfte, Schulter, Ellenbogen- und Sprunggelenk durchgeführt, überwiegend mittels schonender, minimalinvasiver Techniken. Darüber hinaus werden etwa 100 Revisions-Eingriffe durchgeführt, bei denen teilweise aufgrund unterschiedlicher Ursachen Prothesenkomponenten ausgetauscht werden müssen. Dem Klinikum stehen hierzu eine große Auswahl an Instrumenten und Implantaten zur Auswahl, um auch komplexe Situationen operativ beherrschen zu können. 2014 wurde für das Klinikum Osnabrück die Zertifizierung als Endoprothesenzentrum erfolgreich abgeschlossen. Die aktuelle Re-Zertifizierung erfolgte im Dezember 2021.
Seit Dezember 2013 nimmt die Abteilung für Orthopädie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) teil. Wie lange ist ein künstliches Gelenk an Knie oder Hüfte eigentlich tatsächlich haltbar? Wie gut ist die Qualität der verwendeten Prothesen? Fragen, die das EPRD künftig beantworten möchte, um langfristig die Zahl der Korrektureingriffe und Wechseloperationen zu verringern.
Mit einer Teilnahme am EPRD verpflichtet sich das Klinikum Osnabrück beim Einbau von künstlichen Knie- und Hüftgelenken zusätzlich Daten zur Operation sowie zum Implantat zu erfassen. Der so entstehende umfangreiche Datenpool macht es künftig möglich, produkt- oder operationsbedingte Ursachen für eine auffällig kurze oder lange Haltbarkeit – also für gute oder schlechte Qualität – zu ermitteln. Die Teilnahme für die Patienten ist freiwillig.
Seit 2016 wurde am Klinikum Osnabrück nach skandinavischem Vorbild eine komplette eigene Station mit 20 Betten für Endoprothesenpatienteneingerichtet. Das Klinikum Osnabrück beschreitet auch auf diesem Gebiet einen neuen innovativen Weg.