Prinzipiell kann die HIPEC bei jeder Form der Peritonealkarzinose (Tumorbefall des Bauchfells) eingesetzt werden, wenn keine Ausschlusskriterien für eine HIPEC vorliegen. Die verschiedenen Tumorarten reagieren jedoch sehr unterschiedlich auf das Verfahren und der Nutzen Operation und der HIPEC muss immer individuell geprüft werden.
Als junges Therapieverfahren, das nur in wenigen Zentren Deutschlands ermöglicht wird, ist derzeit noch nicht im Ganzen abzusehen, welche Krebserkrankungen sich in besonderer Weise hierfür eignen. Es fehlen teils noch fundierte Beweise aus großen Studien. Die Therapie wird jedoch mit guten Erfolgen schon heute bei folgenden Erkrankungen am Klinikum Osnabrück GmbH durchgeführt:
Befall der Bauchhöhle durch:
- Pseudomyxoma peritonei
- Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) im Rezidiv (Rückfall) in besonderen Situationen bei der Erstdiagnose
- Dünndarm- und Dickdarmkrebs im Rezidiv in besonderen Situationen bei der Erstdiagnose
- Maligne Weichteiltumore im Bereich des Bauchfells
- Magenkarzinom
- Primären Karzimonen ausgehend vom Bauchfell
- Mesotheliome
Nicht jeder Befall der Bauchhöhle durch einen Tumor kann durch die HIPEC – Behandlung therapiert werden. Insbesondere dürfen keine schweren Herz und Kreislauferkrankungen vorliegen, muss die Nierenfunktion ein Ausmaß aufweisen, welches den Einsatz der Chemotherapie und die Durchführung der Operation erlaubt. Bildet der Tumor große Mengen von Bauchwasser (Aszites) oder befällt zu viele Anteile des Bauchraums, so kann die Behandlung evtl. nicht sinnvoll durchgeführt werden. Das heißt umgekehrt, dass eine chirurgische Entfernung aller Tumormanifestationen möglich sein muss, und andererseits keine Fernmetastasen (Absiedlungen in andere Organe) vorliegen.
Zuletzt muss sich der Tumor für die Behandlung mit einer Chemotherapie eignen. (Es existieren wirksame Chemotherapeutika, gegenüber denen der Tumor bislang keine Resistenzen entwickelt hat).