Großer Besucherzuspruch beim zehnten Symposium „Polytrauma aktuell“ des Traumanetzwerks Süd-West-Niedersachsen: Bei der vom Klinikum Osnabrück und dem Marienhospital Osnabrück der Niels-Stensen-Kliniken gemeinsam organisierten Schulungsveranstaltung, die jetzt zum zweiten Mal in der OsnabrückHalle stattfand, waren erneut rund 150 Mitarbeitende aus der Rettungskette dabei, die sich über aktuelle Entwicklungen in der Rettungsmedizin und bei der Versorgung von Unfallopfern mit schweren Mehrfachverletzungen (Polytrauma) beschäftigt haben.
Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, die das Symposium mit einem Grußwort eröffnete, wies darauf hin, dass es neben dem persönlichen Einsatz der Erstversorger und medizinischen Fortschritten vor allem der engmaschigen Struktur der Rettungskette und dabei der Zusammenarbeit von Krankenhäusern wie im Traumanetzwerk Süd-West-Niedersachsen zu verdanken ist, dass sich Überlebenschancen von Unfallopfern enorm verbessert haben. In dem Netzwerk sind elf Krankenhäuser in den Landkreisen Cloppenburg, Vechta und Osnabrück organisiert, die sich zur gegenseitigen Übernahme von Patienten und zur gegenseitigen Unterstützung bei Behandlungen verpflichtet haben. Pötter lobte die Zusammenarbeit der Krankenhäuser auch in der Stadt im Bereich der Unfallchirurgie. Fortbildungsveranstaltungen, bei denen Austausch gepflegt werde und sich die Beteiligten der Rettungskette über neue Entwicklungen informieren könnten, dienten dem Wohle der Patienten.
Bei dem Symposium wurden zwölf Vorträge angeboten, bei denen die Versorgung von Unfallopfern mit besonders komplizierten Frakturen etwa nach Verkehrsunfällen einer der Schwerpunkte war. Mit den Herausforderungen, die sich bei Unfällen mit E-Fahrzeugen ergeben können, wurde ein besonders aktuelles Thema angesprochen. Auch Schussverletzungen wurden thematisiert, die zwar in Deutschland selten an der Tagesordnung sind, für die aber gerade durch die Übernahme von Patienten aus der Ukraine in deutschen Krankenhäusern auch bei uns zunehmend medizinisches Fachwissen gefragt ist.
Zu den Teilnehmenden des Symposiums gehörten Angehörige aller Berufsgruppen der Rettungskette, darunter u.a. Ärzte, Sanitäter, Pflegekräfte, Feuerwehrleute und Polizisten. Einer der Redner war Univ.-Prof. Dr. Michael J. Raschke, der Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie an der Universität Münster. Der angesehene Spezialist meinte, dass in der Region Osnabrück eine Traumaversorgung auf einem besonders hohen Niveau geboten wird.
Alle Beteiligten freuen sich bereits auf die Neuauflage 2023, welche gemeinsam mit den Traumanetzwerken Bremen und Oldenburg in Osnabrück stattfinden wird.