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Könige wollten bleiben: Klinikum schickt Skulpturen auf Wanderschaft

Seelsorgeteam mit Königsskulpturen (v.l.): Sibylle Hartong, Jörg Menke, Horst Betzold, Stephan Feldmann, Andrea Heßling. Fotograf: Jens Lintel

Die Könige ins Krankenhaus holen und sie an diesem besonderen Ort für Würde und Mitmenschlichkeit plädieren lassen: Mit diesem Gedanken hat das Seelsorge-Team des Klinikums Osnabrück bereits im April eine 15-köpfige Delegation der Königsskulpturen des Bonner Diakons und Holzbildhauers Ralf Knoblauch in das Haus auf dem Finkenhügel geholt.

Jetzt, nach einem halben Jahr, ist die dreiwöchige Ausstellung zwar wieder vorbei – aber vier der Königsskulpturen haben sich, wie die beiden katholischen Krankenhausseelsorger Jörg Menke und Sibylle Hartong es ausdrücken, neue Bleiben in Osnabrück gesucht und das Projekt läuft immer noch weiter. Während eine der Figuren privat bei einer Mitarbeiterin des Hauses eingezogen ist, wohnt nun eine von ihnen im Klinikum und zieht als Symbol für ein „königliches“ Teamgefühl weiter durch Stationen und Mitarbeiterbereiche. Zwei weitere Könige sind bei Hartong und Menke geblieben und zurzeit als persönliche Begleiter an Erkrankte ausgeliehen.

Wie Menke und Hartong berichten, hatte sich bereits im April ein ungeplanter Verlauf bei dem Königsskulpturen-Projekt ergeben. Nachdem Menke sie bei Knoblauch in Bonn abgeholt hatte, sollten die Figuren in der Kapelle im Haupthaus und im Andachtsraum des Zentrums für Neuromedizin und Geriatrie gezeigt werden. Auf Anfrage von einzelnen Mitarbeitenden sei es dann zustande gekommen, dass sie durch die Stationen und Funktionsbereiche des Hauses wanderten. „Wir wollen eigentlich nur eine der Skulpturen laufen lassen“, berichtet Menke. „Und das hat immer mehr Fahrt aufgenommen, so dass schließlich bis zu sieben oder acht von ihnen im Haus unterwegs waren. Um den Überblick zu behalten, habe ich eine Excel-Tabelle geführt“, berichtet er schmunzelnd.

Wie Hartong beschreibt, standen die Skulpturen in den Stationszimmern oder auf Fluren und wurden immer weitergereicht. Auf den Stationen seien vielfach Teambilder mit ihnen aufgenommen oder einzelne Mitarbeitende „königlich“ mit ihnen in Szene gesetzt worden. „Viele Mitarbeitende haben uns die Fotos zugesandt und es sind natürlich auch viele Gespräche über sie zustande gekommen, in denen es um ,Menschenwürde‘ – also das Thema der Skulpturen – ging.“ Es sei ganz unterschiedlich gewesen, was die Skulpturen ausgelöst hätten. „Eine Kollegin hat gesagt, dass sie über den Gesichtsausdruck einer Figur lachen musste. Eine andere war traurig und nach einem längeren Gespräch hat sie gemeint, dass sie vergessen hatte, dass sie selbst wie eine der Königsfiguren sei“, so Hartong weiter.

Wie Hartong ergänzt, gibt es vermutlich keinen Bereich des Klinikums, in dem die Könige nicht waren. „Das Herzkatheterlabor haben sie ebenso besucht wie CT, MRT, Gefäßchirurgie und OP-Abteilung. Außerdem waren sie auf fast allen Stationen und in den meisten anderen Funktionsbereichen, ebenso in der Verwaltung und bei der Geschäftsführung.“

Dass vier Könige in Osnabrück zurückgeblieben sind, ist nach den Angaben von Menke und Hartong eine kleine Besonderheit. „Man kann die Figuren nicht einfach kaufen“, erklärt Menke, „sondern muss Ralf Knoblauch davon überzeugen, dass eine von ihnen bei einem bleiben will.“ Der Bonner Diakon fertigt die Königinnen und Könige aus Holz seit 2009 an und hat sie bereits an zahlreichen Orten in Deutschland und weltweit ausgestellt, vielfach an Orten, wo das Thema Würde einen hohen Stellenwert haben sollte, etwa in Altenheimen, Hospizen, Einrichtungen für Wohnungslose und Flüchtlinge oder in kirchlichen und sozialen Projekten aller Art. Mittlerweile existieren Hunderte der Figuren. In Osnabrück waren sie u.a. bereits im Forum am Dom zu sehen.

Wie Menke erklärt, hatten sich zwei Könige für den Verbleib bei Sibylle Hartong und ihm entschieden und eine weitere Figur wollte im Klinikum bleiben. Für die vierte Figur habe sich die Kollegin an Knoblauch gewandt, bei der er nun ein neues Quartier gefunden habe – wobei ihn dort noch der Schriftzug „Königskind“ ziert.

Die Skulpturen von Hartong und Menke befinden sich eigentlich bei ihnen zuhause, stehen aber auf Abruf weiter u.a. für Patienten zur Verfügung. Zurzeit sind sie an Erkrankte ausgeliehen, damit sie ihnen und den Angehörigen Kraft spenden können. Der Klinikums-König wird weiter zwischen den Stationen und Funktionsbereichen herumgereicht, wobei er dabei etwa gut sichtbar in Stationszimmern oder Wartebereichen aufgestellt wird. „Der König ist frei und darf im Klinikum überallhin gegeben werden“, sagt Menke. „Wir sind aber so verblieben, dass uns immer gesagt werden muss, wohin er als nächstes geht. Von seinem ersten Umzug wusste ich nämlich nichts und habe mich erschreckt als er nicht mehr dort war, wo ich ihn vermutet hatte.“

News-Kategorie Seelsorge


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