A + A+ A++

SCHRIFTGRÖSSE ÄNDERN

Zum Ändern der Schriftgröße verwenden Sie bitte die Funktionalität Ihres Browsers. Die Tastatur-Kurzbefehle lauten folgendermaßen:

  • [Strg] - [+] Schrift vergrößern
  • [Strg] - [-] Schrift verkleinern
  • [Strg] - [0] Schriftgröße Zurücksetzen

TIPS - Neues Verfahren für Patienten mit Leberzirrhose im Klinikum Osnabrück etabliert.

Ein interdisziplinäres Team von Röntgenärzten, Gastroenterologen und Narkoseärzten hat in Osnabrück erstmals ein neues Verfahren zur Behandlung von Komplikationen der Leberzirrhose eingesetzt.

 

Die Entstehung von Bauchwasser und Krampfadern der Speiseröhre sind häufige Komplikationen bei Patienten mit Leberzirrhose. Im Klinikum Osnabrück haben Mediziner der Strahlenklinik (Chefarzt Prof. Dr. Tombach) und der Medizinischen Klinik II (Chefarzt PD Dr. Johannes Rey) nun erstmals bei zwei Patienten eine moderne Therapie zur Behandlung dieser Komplikationen durchgeführt. Dabei wird mittels Röntgendurchleuchtung und Ultraschall eine Verbindung (Transjugulärer Intrahepatischer Portosystemischer Shunt, TIPS) zwischen der unteren Hohlvene am Herzen und der Pfortader aus dem Bauchraum hergestellt. In der Pfortader kommt es bei Patienten mit Leberzirrhose zu einer Abflussstörung. Hierdurch entwickelt sich ein Blutstau in den Bauchraum der zu Komplikationen wie Krampfadern und Bauchwasser führt. Durch das TIPS Verfahren wird der Gefäßdruck in der Pfortader gesenkt und so das Auftreten dieser zum Teil lebensbedrohlichen Komplikationen vermieden. Zudem kann durch das Verfahren die Prognose und das Überleben nachweislich verbessert werden. „Dieses Verfahren ist ein enormer Fortschritt bei der Behandlung der Leberzirrhose, da regelmäßige Bauchwasserpunktionen und auch schwere Blutungen aus Speiseröhre und Magen vermieden werden können“, so der Leitende Oberarzt und Leiter der Hepatologie in der Medizinischen Klinik II, Dr. Marc Nguyen-Tat. In Deutschland werden diese Verfahren häufig in Universitätskliniken angeboten und sind für viele Patienten mit weiten Anfahrtswegen verbunden. „Wir freuen uns über die Erweiterung unseres therapeutischen Spektrums in einer interdisziplinären Zusammenarbeit im Klinikum Osnabrück“, betont der Leiter der interventionellen Radiologie Stephan Lowens, nach den erfolgreichen Eingriffen.

Hintergrund: Nach aktuellen Schätzungen sind in Deutschland etwa 1 Millionen Menschen an einer Leberzirrhose erkrankt. Neben der Alkoholkrankheit sind auch die Hepatitis B und C und in den letzten Jahren insbesondere die nichtalkoholische Fettlebererkrankung häufige Ursachen für die Entstehung dieser Erkrankung. Jährlich sterben etwa 20.000 Menschen an den Folgen einer Leberzirrhose. Eine engmaschige Abstimmung zwischen ambulanten und stationären Behandlern ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie von Komplikationen und hilft frühzeitig Folgeerkrankungen, wie beispielsweise den Leberkrebs zu erkennen.


PRESSEKONTAKT

Silvia Kerst 
Leitung Marketing/Kommunikation
Telefon: 0541- 405-5100 
Mobil:   0176 103 601 26 
E-Mail: silvia.kerst@klinikum-os.de 

Folgen Sie uns auch bei: