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„Stichhaltig begründet“: Textilkunst von Birgit Reinken im Klinikum Osnabrück

Neue Ausstellung: Birgit Reinken (r.) aus Münster zeigt Textilkunst im Klinikum Osnabrück. Sie und Angelika Härtelt, die Kunstbeauftragte des Klinikums, richteten die Ausstellung ein. Fotograf: Jens Lintel

15 Meter langes Objekt erzählt „Lange Geschichte“ – Umfrage zu geplantem Objekt „Gut-Schrift“

Ein kleiner Stich ist es, ein winziger Anstoß, der in dem 15 Meter langen Textilband eine Aktion in Gang setzt, auf die unzählige Reaktionen folgen, bei denen niemals vorhersehbar ist, wohin der Anstoß vom Anfang führt. „Lange Geschichte“ heißt das in einer Mischform aus Batik und Stepptechnik erarbeitete Textilkunstwerk von Birgit Reinken, in dem eine sich immer weiter verzweigende Linie von figuralen Elementen versinnbildlicht, das jeder Anstoß, und sei er noch so winzig, Impulse auslöst, mit denen es weiter geht.

Diese und ein rundes Dutzend weitere Arbeiten der Künstlerin aus Münster sind jetzt in der bis zum 6. Januar laufenden Ausstellung „Stichhaltig begründet – Textile Exponate beziehen Position“ im Klinikum Osnabrück zu sehen. Dabei gibt es am Sonntag, 11. Dezember, 11 Uhr, also am dritten Advent, eine Veranstaltung, bei der Birgit Reinken durch die Ausstellung führt und Gelegenheiten für Gespräche mit ihr bestehen.

Reinken gehört der Künstlerinnengruppe tx02 an und beschäftigt sich seit den 1990er Jahren mit Textilkunst-Projekten, im Hauptberuf ist sie Lehrerin und Lehrbeauftragte für Textilgestaltung. Sie hat eine umfangreiche Ausstellungsvergangenheit, mit Stationen in Köln, Hannover, natürlich in Münster und hier in der Nähe auch in Bramsche. „Aber es ist das erste Mal, dass ich meine Arbeiten in Osnabrück zeige – darüber freue ich mich sehr und ich bin gespannt auf die Resonanz“, sagt Reinken.

Wer sich die Arbeiten ansieht, ist sogar ausdrücklich eingeladen, Resonanz zu hinterlassen: Es läuft eine Umfrage, in der gesagt werden soll, was einem gut tut – und Reinken will die Rückmeldungen in einer geplanten Arbeit namens „Gut-Schrift“ aufgreifen. Neben der Galerie auf Ebene 0 im Hauptgebäude, also jenem Bereich, in dem auch sonst die Ausstellungen gezeigt werden, sind auch weitere angrenzende Flächen in die Ausstellung von Reinken einbezogen. So wird mit einer Reihe von Buchobjekten auch der Bereich der Bibliothek genutzt.

Reinkens „textile Bücher“ sind im Leseschrank aufgestellt und an einer gegenüberliegenden Wand aufgehängt und dürfen, wie die Künstlerin ausdrücklich einlädt, gerne aufgeklappt oder durchgeblättert werden. „Diese Arbeiten sind ausdrücklich dazu gedacht – aber eigentlich dürfen alle meine Arbeiten berührt werden, weil das ja bei Textilien auch etwas auslöst.“ Die Buchobjekte tragen Titel von echten Büchern und Birgit Reinken zeigt mit ihnen, was diese bei ihr auslösen. So entfaltet sich beim Aufklappen des Buchs „Treffen sich zwei“ ein fein gesticktes Zusammentreffen, das zu vier Babys führt. Dabei waren, wie Reinken verrät, ihre Eltern und ihre Geschwister die Vorlage.

Neben dem Bibliotheksbereich hat Reinken auch die an den Galeriebereich angrenzende Kapelle des Klinikums mit in die Ausstellung einbezogen. Dort sind zwei Wandobjekte zu sehen, die sie eigens für die Ausstellung angefertigt hat. „Himmel im Wasser“ nennt Reinken die beiden Arbeiten, in denen sie die Farbe der Kapellenfenster zitiert. Sie hängen auf der gegenüberliegenden Seite der Fenster an einer Wand, die sonst schlicht weiß ist. „Für uns ist es eine große Ehre, dass die Künstlerin mit einer eigenen Arbeit auf den Ausstellungsraum eingegangen ist. Die Kapelle sieht dadurch ganz anders aus“, freut sich Angelika Härtelt, die Beauftragte für Galerie und Ausstellungen, die schon seit vielen Jahren den Kunstbetrieb des Klinikums organisiert.

Härtelt und Reinkens Ehemann Matthias Heeke unterstützten die Künstlerin beim Aufbau der Ausstellung, die ganz buchstäblich nach Maß auf den Galeriebereich angepasst wurde. So schlängelt sich die 15 Meter lange und etwa 80 cm hohe „Lange Geschichte“ über eine mehrfach gewinkelte Seitenwand und aus mehreren Segmenten bestehende Objekte wie „Epitaph hoch x“ haben eine ganz eigene Hängung bekommen.

In einer Art Flickenteppich aus bestickten Jeans-Rechtecken mit dem Titel „Flashback“, greift Reinken durch beziehungsreiche Beschriftungen zu Herkunft und Produktion aktuelle Themen wie den ökologischen Fußabdruck und soziale Verantwortung auf. Nach Auffassung von Reinken werden textile Materialien durch ihre Körpernähe zu einem bedeutungsvollen Ausdrucksträger für künstlerischer Botschaften – gerade im Kontext eines Krankenhauses, in dem Körper und Seele im Zentrum stehen, lösten sie etwas aus.

 


PRESSEKONTAKT

Silvia Kerst 
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