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Sterbeamme unterstützt Eltern nach dem Verlust eines Kindes

Foto: Stephanie Meyer Fotograf: Jens Lintel

Im Klinikum Osnabrück werden die Eltern von verstorbenen Kindern künftig noch besser begleitet, zusätzlich auch Geschwister und weitere Angehörige. Das Haus hat die Hebamme Stephanie Meyer, die seit 2016 wieder im Klinikum arbeitet, bei einer Weiterbildung zur Sterbeamme unterstützt und baut nun neue Angebote zur Begleitung der Eltern und von weiteren Angehörigen nach dem Verlust eines Kindes mit ihr auf. 

Meyer bietet ihre Hilfe im Klinikum bereits seit einiger Zeit an, wenn Paare vom Tod eines Kindes in der Schwangerschaft betroffen sind oder sich bewusst für das Ende der Schwangerschaft entscheiden. Neu organisiert Stephanie Meyer nun regelmäßig laufende Gruppenangebote zur Bewältigung von Trauer und zum Umgang mit dem Verlust eines Kindes, die von allen Menschen aufgesucht werden können, die sich in einer solchen Situation befinden. Die Treffen sind kostenlos. Wegen Corona wird zurzeit um vorherige Anmeldungen über Tel. 0174 3744981 oder per E-Mail über hebamme.stephaniemeyer@gmail.com gebeten. 

Die Treffen richten sich getrennt an Eltern, Großeltern, weitere Angehörige und Freunde sowie an die Geschwister der verstorbenen Kinder. Die Treffen finden immer donnerstags in einem Raum im Klinikum statt, oder werden, wenn es die Pandemie erforderlich macht, nach draußen verlegt. So ist die Gruppe für Eltern, die Meyer bereits Anfang des Sommers gestartet hat, Corona-bedingt bisher als Waldspaziergang gelaufen. Für betroffene Großeltern gab es im August das erste Treffen. „Die Spaziergänge sind sehr gut angenommen worden. Ab September startet das weitere Kursangebot in den Räumlichkeiten des Klinikums“, sagt Meyer. 

Wie sie erklärt, laufen die entsprechenden Gruppentreffen in regelmäßigen Abständen immer donnerstags. Datum und Uhrzeit der Treffen können bei Frau Meyer angefragt oder unter www.klinikum-os.de eingesehen werden. „Daneben beginnen wir so bald wie möglich mit einem Gruppenangebot für die Geschwister der verstorbenen Kinder. Vorerst organisieren wir ihre Begleitung noch individuell auf Nachfrage“, erklärt Stephanie Meyer. 

Die in Borgloh-Eppendorf lebende Meyer hat die Weiterbildung zur zertifizierten Sterbeamme im Juni abgeschlossen. Anknüpfend an diese zweijährige Weiterbildung mit zertifizierter Abschlussprüfung, erwirbt sie zurzeit noch eine weitere Qualifikation als Traueramme für weitere Einsatzbereiche. „Mir ist es wichtig, dass Eltern in einer solchen Situation nicht alleingelassen sind und eine persönliche Ansprechpartnerin vor Ort kennenlernen und weitere Unterstützung in ihrem Trauerprozess erfahren“, sagt sie. 

So habe es sich ergeben, dass sie sich neben ihrer eigentlichen Arbeit im Kreißsaal besonders auf diesen Einsatzbereich spezialisiert hat. Um ihre Unterstützung zu professionalisieren, sei sie vom Klinikum bei der Weiterbildung unterstützt worden und habe in der Zeit auch bereits frei als Sterbeamme gearbeitet. „Es ist sicherlich eine Besonderheit, wie im Klinikum auf individuelle Begleitung der Eltern geachtet wird“, sagt Meyer. „Wir beteiligen uns ja auch jedes Jahr an der Aktion `Worldwide Candle Lighting`, bei der Kerzenlichter für die gestorbenen Kinder entzündet werden. Was mein Einsatzfeld angeht: Mir ist nicht bekannt, dass in einem anderen Krankenhaus eine Hebamme gezielt in diesem Feld arbeitet. Ich gehe davon aus, dass das Klinikum als erstes Krankenhaus in Deutschland solch eine Stelle geschaffen hat.“ 

Wie Stephanie Meyer erklärt, kommt es im Klinikum vor, dass Eltern vom Verlust eines Kindes betroffen sind. „Darunter sind Paare, bei denen das Kind in der Schwangerschaft stirbt und solche Paare, die sich aufgrund von Pränatal-Diagnostik für ein vorzeitiges Ende der Schwangerschaft entscheiden müssen.“ 

Wie die Hebamme erklärt, sind alle Fälle gleichermaßen schlimm für die Eltern und weiteren Angehörigen. „Wenn sich ein Kind nicht mehr bewegt, das sie vorher gespürt hat, sei es eine ganz furchtbare Erfahrung für die Mutter“, erklärt Meyer. 

Für die Eltern gehe es bei der Bewältigung um andere Fragen als für Geschwister, Großeltern oder Freunde – deswegen seien differenzierte Angebote wichtig. „Großeltern sind beispielsweise nicht nur vom Verlust eines Enkelkindes betroffen, sondern auch davon, dass ihre Kinder oder Schwiegerkinder trauern und es schwer ist, ihnen in einer solchen Situation zu helfen. Auch für Freunde ergeben sich oftmals Herausforderungen – besonders, wenn sie selber Eltern sind oder die Frauen die Schwangerschaft gemeinsam verbracht haben.“

Im Klinikum begleitet Stephanie Meyer die betroffenen Eltern durch den ganzen Prozess von den Voruntersuchungen über die Geburt und das Abschiednehmen bis zur Bestattung. Vielen Müttern und Vätern sei es wichtig, das tote Kind noch in den Armen zu halten oder sogar Fotos machen zu lassen. Meyer unterstützt die Eltern auch in bürokratischen Fragen und allen weiteren Themen, die mit dieser schwierigen Lebensphase verbunden sind. Stephanie Meyer kann jederzeit über Tel. 0174 3744981 oder per E-Mail über hebamme.stephaniemeyer@gmail.com kontaktiert werden.

 


PRESSEKONTAKT

Silvia Kerst 
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