Mit Privatdozent Dr. Jan-P. Graßmann ist das Chefärzteteam des Osnabrücker Zentrums für muskuloskelettale Chirurgie (OZMC) am Klinikum Osnabrück jetzt wieder komplett: Der 1976 geborene Mediziner hat am 1. Oktober die Chefarztposition der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie übernommen, die mit der Klinik für Orthopädie und Sportmedizin im OZMC zusammengefasst ist.
Vorgänger PD Dr. Antonio Ernstberger, der 2019 nach Osnabrück gekommen war, hat die Stelle auf eigenen Wunsch wieder verlassen, weil er lieber bei seiner Familie in Süddeutschland leben und arbeiten möchte. Graßmann hat zuvor als Leitender Oberarzt in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) gearbeitet.
Wie Dr. Fritz Brickwedde, der Vorsitzende des Aufsichtsrats des Klinikums, bei der Begrüßung sagte, wurde der Beschluss für die Berufung von Graßmann einstimmig im Aufsichtsrat gefasst. Dabei sei unter anderem das beeindruckende medizinische Profil ausschlaggebend gewesen, das der Arzt mitbringt. Graßmann ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und hat sich zusätzlich für die Gebiete Spezielle Unfallchirurgie, Handchirurgie und Spezielle Orthopädische Chirurgie qualifiziert.
Damit gehört die Behandlung aller Verletzungsarten an Armen und Beinen, sämtlichen Gelenken sowie der Wirbelsäule und des Beckens zu seinem Spektrum. Weitere Schwerpunktbereiche sind die Handchirurgie, Korrektur- und Revisionschirurgie und die Polytraumaversorgung, also die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit schweren Mehrfachverletzungen etwa nach Unfällen. Umfangreiche Erfahrungen bringt Graßmann außerdem in Kinder- und Alterstraumatologie sowie in der Prothetik für Schulter und Hüfte mit.
Wie Brickwedde meinte, ist Graßmann mit diesem medizinischen Profil ideal für die Position geeignet, in der er an der Seite von Privatdozent Dr. Casper Grim als Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Sportmedizin und von Prof. Dr. Martin Engelhardt, dem Chefarzt des OZMC und Ärztlichen Direktor des Klinikums, arbeitet. Auch Engelhardt freute sich darüber, dass mit Graßmann ein Mediziner gefunden wurde, der das fachliche Spektrum im OZMC so gut ergänzt.
„Wir sind davon überzeugt, dass wir die unfallchirurgische Versorgung in der Region mit Dr. Graßmann auf ein noch höheres Niveau heben können“, sagte Engelhardt. Er wies darauf hin, dass die Neuordnung der Bereiche Unfallchirurgie und Orthopädie, die in dem vor zwei Jahren gegründeten OZMC zusammengelegt wurden, besonders dem Gedanken einer optimierten Versorgung geschuldet ist. „Es ist eine zukunftsweisende Entwicklung, dass im OZMC die unfallchirurgischen und orthopädischen Disziplinen in einer solchen Weise vereint sind. Über solche Erfolge hinaus, dass wir zu den anerkanntesten Zentren für Sportorthopädie gehören, verbessert sich dadurch vor allem die Versorgungsqualität – und gerade die Daseinsvorsorge ist der Bereich, dem wir uns in einem kommunalen Krankenhaus wie dem Klinikum aus Überzeugung verpflichtet fühlen. Ich freue mich, dass sich Dr. Graßmann für die Tätigkeit in einem kommunalen Krankenhaus entschieden hat.“
Der neue Chefarzt bedankte sich herzlich für die Begrüßung. „Einen solchen Empfang habe ich nicht erwartet und ich bin zutiefst gerührt“, meinte Graßmann. „Ich bin in Hamburg aufgewachsen und auch im Gedanken der Nächstenliebe erzogen worden – insofern habe ich mich jetzt auch sehr bewusst für die Stelle in einem gemeinnützigen Krankenhaus entschieden. Aber vor allem glaube ich, dass ich mit meiner Berufserfahrung hier gut daran mitwirken kann, Kontinuität in die Unfallchirurgie zu bringen und sie weiterzuentwickeln – mit diesem Ziel trete ich an.“
Dr. Graßmann ist verheiratet und Vater von 2 Söhnen und einer Tochter. Seine Ehefrau und seine drei Kinder haben an dem offiziellen Empfang im Klinikum teilgenommen und freuen sich auf das gemeinsame Familienleben in Osnabrück.
Graßmann hat über die rechtsmedizinische Versorgung von Gewaltopfern promoviert, über die knöcherne Heilung diaphysärer Defekte habilitiert und ist weiter in der Arbeitsgruppe „Gewaltopferversorgung in der Unfallchirurgie“ engagiert.