Am 27. September 2021 wird die KV-Notdienstambulanz Osnabrück in ihren neuen Räumlichkeiten Am Finkenhügel den notärztlichen Betrieb aufnehmen und die ärztliche Versorgung außerhalb der üblichen Praxisöffnungszeiten der Hausärztinnen und -ärzte sicherstellen.
Patientinnen und Patienten, die außerhalb der Praxisöffnungszeiten eine ärztliche Versorgung benötigen, gehen oft direkt in die Notaufnahme des nächsten Krankenhauses, auch wenn sie aus medizinischer Sicht kein Notfall sind. Dies führt zeitweise zur Überlastung der Notaufnahme und zu langen Wartezeiten für akut Erkrankte. Mit der Anbindung der KV-Notdienstambulanz am Klinikum Osnabrück soll dies anders werden. Die Kassenärztliche Vereinigung, der Verein Notdienstambulanz Osnabrücker ÄrztInnen und das Klinikum Osnabrück stellen nun den vertragsärztlichen Bereitschaftsdienst in neuen Räumlichkeiten am Klinikum Osnabrück sicher und optimieren die ambulante und stationäre Notfallversorgung in der Osnabrücker Region.
In enger räumlicher Anbindung an die bestehende Struktur des Notfallaufnahmezentrums am Klinikum sind auf über 300 Quadratmetern neue Räumlichkeiten für die ambulante Notfallversorgung entstanden. Hier werden nun alle Patientinnen und Patienten medizinisch versorgt, die akute, jedoch nicht lebensbedrohliche Beschwerden haben, bei denen sie außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten wie z.B. am späten Abend, am Wochenende oder an Feiertagen eine ärztliche Versorgung benötigen.
In lebensbedrohlichen Fällen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, starker Atemnot und Unfällen ist der Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 zu alarmieren. Bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden kann die KV-Notdienstambulanz am Montag, Dienstag und Donnerstag ab 19.00 Uhr aufgesucht werden. Am Mittwoch und Freitag steht die Notdienstambulanz ab 15.00 Uhr zur Verfügung; an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen bereits ab 8.00 Uhr. Die Ambulanz ist täglich bis 22.00 Uhr besetzt. Während der Sprechstundenzeiten ist die Notdienstambulanz unter der Telefonnummer 96 1111 zu erreichen. Darüber hinaus steht der Bereitschaftsdienst unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 116 117 zur Verfügung.
„Die gemeinsame Sicherstellung der ambulanten und stationären Notfallversorgung auf dem Medizin-Campus am Finkenhügel bietet eine Vielzahl von Vorteilen für Patientinnen und Patienten, für Mitarbeitende und die Rettungsdienste der Region Osnabrück“, sagt der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Klinikum Osnabrück GmbH, Dr. Fritz Brickwedde. Hervorzuheben sei, dass nun alle Hilfebedürftigen effektiv nach Behandlungsbedarf getrennt und in die richtige Versorgungsebene gesteuert werden können.
Auch die Geschäftsführer des Klinikums, Frans Blok und Rudolf Küster, betonen, dass mit diesem Kooperations-Modell die integrierte Notfallversorgung in Osnabrück nun auf einem maximalen Niveau sichergestellt sei. So würde auch die Notaufnahme des Klinikums entlastet, da hier oft Erkrankungen, die keiner Krankenhausversorgung bedürfen, zu Kapazitätsengpässen führen.
Dr. Uwe Lankenfeld, Bezirksausschussvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung, erklärt: „Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben einen Sicherstellungsauftrag für die ambulante Versorgung und müssen einen allgemeinärztlichen Bereitschaftsdienst organisieren. In der Region Osnabrück arbeiten wir seit vielen Jahren erfolgreich mit dem Verein Notdienstambulanz Osnabrücker ÄrztInnen e.V. zusammen. Die modernen neuen Räumlichkeiten erlauben in Zukunft die Patientenströme im Sinne des gemeinsamen Tresens effektiv zu nutzen. Wichtig ist, dass die regionalen Versorgungsstrukturen optimiert werden und die vorhandenen Ressourcen zum Wohle aller Patientinnen und Patienten sinnvoll genutzt werden.“
„Mit der Anbindung der Notdienstambulanz am Klinikum Osnabrück können beispielsweise Doppelstrukturen abgebaut werden und die bereits jetzt bestehenden Möglichkeiten der medizinischen Versorgung besser genutzt werden“, ergänzt Dr. Andreas Raming, 1. Vorstand des Vereins Notdienstambulanz Osnabrücker ÄrztInnen.
Die neue Notdienstambulanz Am Finkenhügel
Das Bauprojekt der neuen Notdienstambulanz wurde im Dezember 2020 begonnen und nach nur 8 Monaten Bauzeit fertiggestellt. Die Baukosten belaufen sich auf etwa 1,3 Mio. Euro. Neben der Anmeldung stehen ein großzügiger Wartebereich, ein Anmeldebereich mit Backoffice, 2 Funktionsräume und 5 Untersuchungs- und Behandlungszimmer sowie ein Infusionsraum mit 3 Plätzen zur Verfügung. Die technischen Anlagen der Notdienstambulanz entsprechen den Anforderungen einer Arztpraxis mit Anhebung des Standards auf Klinikniveau. Innenliegende Räume werden be- und entlüftet. Verschiedene Bereiche, wie z.B. der Wartebereich können zusätzlich klimatisiert werden.