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LDL-Cholesterin: Kardiologie-Chefarzt will „Osnabrück auf Ziel“ bringen

„Osnabrück auf Ziel“ (und die Umgebung natürlich auch) – das hat sich Kardiologie-Chefarzt PD Dr. Carsten Schneider vom Klinikum Osnabrück auf die Fahne geschrieben: Einhergehend mit einer gleichnamigen Kampagne der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen (DGFF), der Lipid-Liga, will er sich dafür einsetzen, dass bei der Behandlung von kardiovaskulären Hochrisikopatienten konsequent darauf geachtet wird, dass sie den von den Leitlinien empfohlenen LDL-Cholesterin-Zielwert von weniger als 55 mg/dl erreichen.

Um auf neue Therapiestrategien hinzuweisen, mit denen eine LDL-Cholesterin-Senkung erreicht werden kann, geht seine Abteilung nun bei allen Infarktpatienten auf die weiteren behandelnden Mediziner zu, klärt die Erkrankten über die Bedeutung auf und will auch Fachveranstaltungen für Ärzte dazu anbieten. „Das ist ein ganz wichtiges Thema“, sagt Chefarzt Schneider. „Für die Erkrankten bedeutet es Lebensjahre.“

Wie Schneider erklärt, ist es aus aktuellen Untersuchungen bekannt, dass kardiovaskuläre Hochrisikopatienten in Deutschland nur selten die von den Leitlinien empfohlenen LDL-Cholesterin-Zielwerte erreichen. Nach Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie ­- Herz- und Kreislaufforschung (DGK) sind es gerade einmal 16 Prozent der in deutschen Zentren behandelten Infarktpatienten. Damit liegt Deutschland laut DGFF weit hinten.

„Das liegt mit daran, dass die Leitlinien-Empfehlung für den LDL-Cholesterin-Wert gesenkt wurde. Bis 2019 lag die Empfehlung noch bei kleiner als 100 mg/dl, also fast doppelt so hoch. Gleichzeitig sind die Therapiestrategien für die LDL-Cholesterin-Senkung alle noch relativ jung und die Frage nach den LDL-C-Werten wird manchmal, etwa bei älteren Patienten, auch immer noch etwas vernachlässigt“, macht Schneider deutlich.

Gerade bei Infarktpatienten habe sich aber gezeigt, dass eine frühzeitige Senkung des LDL-Cholesterins das Risiko für weitere kardiovaskuläre Ereignisse sowie die Gesamtmortalität wirkungsvoll nach unten gehen lässt. „Deswegen beginnen wir bei unseren Patienten gleich im Krankenhaus mit einer intensiven LDL-Cholesterin-Senkung und entlassen sie mit Werten, die den Leitlinien entsprechen“, so Schneider. „Aber teils sind bei ihnen noch Nachbehandlungen oder nach einigen Wochen noch weitere Therapieschritte erforderlich, so dass wir uns nun in solchen Fällen immer an die weiteren beteiligten Ärzte wenden, um darauf hinzuweisen.“

Wie eine aktuelle Studie belege, können innerhalb von zwölf Monaten alle Patienten nach einem Infarkt den Zielwert erreichen, wenn auf eine frühe intensive Senkung des LDL-Cholesterins weitere Behandlungsschritte folgen. „Tatsächlich kommt es aber gar nicht selten vor, dass sich Werte wieder verschlechtert haben, wenn Erkrankte nach sechs Wochen und drei Monaten zur Kontrolle zu uns kommen.“

Wie Schneider erklärt, hatte die DGFF bereits vor zwei Jahren mit der Kampagne „Auf Ziel“ auf den unbefriedigenden Zustand reagiert, dass so wenige kardiovaskuläre Hochrisikopatienten den LDL-Cholesterin-Zielwert erreichen. Idee ist es, dass möglichst kleinteilig in allen Kommunen interdisziplinäre Netzwerke entstehen sollen, in denen Ärzte aus dem klinischen und ambulanten Bereich, Institutionen und Patientenorganisationen gemeinsam darauf hinwirken, die Zielwerterreichung zu verbessern.

„Erster Kampagnenort war Jena, wo sich das Universitätsklinikum Jena mit der Studie beteiligt hat, aus der hervorgegangen ist, dass innerhalb eines Jahres alle Patienten den Zielwert schaffen“, so Schneider. „Das hat mich beindruckt und mir vor Augen geführt, wie wichtig es ist, in diesem Bereich noch Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch zu befördern. Darauf möchten wir ebenfalls hinwirken, so dass wir mit ,Osnabrück auf Ziel‘ nun eine regionale Ausgabe der Kampagne verfolgen.“

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