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Kräfte gebündelt: Klinikum und Uniklinik gründen Zentrum für die Behandlung von Schluckstörungen

Schulterschluss: Neurologie-Chefarzt Prof. Dr. Rainer Dziewas und Gastroenterologie-Chefarzt PD. Dr. Johannes Rey setzen auf eine kombinierte Therapie, bei der die Speiseröhre mit einem Ballon gedehnt wird. Fotograf: Jens Lintel

Das Klinikum Osnabrück hat sich noch weiter spezialisiert: Um Patientinnen und Patienten mit Schluckstörungen (Dysphagien) noch besser versorgen zu können, hat das Osnabrücker Klinikum nun in einer weiteren Kooperation mit der Universitätsklinik Münster das Dysphagiezentrum Münster-Osnabrück (DyMOS) gegründet. 

In dem Zentrum setzt sich fachärztliches Personal aus beiden Häusern in einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit dafür ein, Betroffene mit Schluckstörungen von der Diagnose bis zur Therapie eine optimale Versorgung zu bieten. Neben ärztlichemPersonal aus der Neurologie, Gastroenterologie und Geriatrie gehören Fachpersonen der Logopädie, Ernährungstherapie und Diätberatung und weiteren Disziplinen zum DyMOS-Team.

Wie Prof. Dr. Rainer Dziewas, Chefarzt der Klinik für Neurologie und neurologische Frührehabilitation, erklärt, beeinträchtigen Schluckstörungen nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen erheblich, sondern führen auch zu teilweise schwerwiegenden Komplikationen wie Lungenentzündungen und ungewolltem Gewichtsverlust. Schluckstörungen sind dabei eine typische Folge von neurologischen Erkrankungen wie dem Schlaganfall, der Parkinson’schen Erkrankung oder auch verschiedenen Muskelerkrankungen. Auch führen Tumoren des Mundraumes oder des Rachens häufig zu einer Störung des Schluckens. Zudem gehen verschiedene Erkrankungen der Speiseröhre mit häufig schwerwiegenden Schluckstörungen einher. 

Nach Hon.-Prof. Dr. Dieter Lüttje leiden außerdem gerade ältere Menschen häufig unter Schluckstörungen, die nicht auf eine einzelne Erkrankung zurückzuführen sind, sondern sich als Folge des Alterungsprozesses ergeben. „Mit DyMOS richten wir uns auch darauf ein, dass mit dem wachsenden Anteil älterer Menschen künftig mehr Menschen von Schluckstörungen betroffen sein werden“, macht der Chefarzt der Klinik für Geriatrie deutlich. 

Ein Patient, dem zuletzt durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit des Schluckzentrums geholfen werden konnte, war ein 71-Jähriger. Er leidet an einer seltenen Muskelerkrankung, durch die in ihrem fortschreitenden Verlauf zuletzt zunehmend auch sein Schlucken beeinträchtigt war. Bevor er die Behandlung im Klinikum aufgenommen hat, war sein Schlucken, wie der Patient offen berichtet, so eingeschränkt, dass er kaum noch etwas ohne große Mühe und Überwindung zu sich nehmen konnte. Auch weiche Speisen bereiteten ihm zunehmend Schwierigkeiten. Als Hauptursache für die Schluckstörung stellte sich bei ihm eine durch die Muskelerkrankung bedingte Einengung des Speiseröhreneingangs heraus. Diese Verengung wurde durch Privat-Dozent Dr. Johannes Rey, Chefarzt der Medizinischen Klinik II für Innere Medizin und Gastroenterologie, durch eine sogenannte Dilatation endoskopisch behandelt. Bei dieser Aufdehnung wird das Organ nach den Worten von Rey von innen mit einem Ballon gedehnt, der bei dem Eingriff unter Sicht des Fachmanns mit Luft gefüllt wird. Zur weiteren Therapie gehörte eine logopädische Behandlung mit Übungen zum Stärken und Kontrollieren des Schluckvorgangs. 

Für den Patienten ist es mit einem ganz großen Gewinn von Lebensqualität verbunden, wieder sicher und kontrolliert schlucken zu können. Zuletzt im Klinikum hat er sich besonders darüber gefreut, dass es ihm wieder gelungen ist, Bananen zu essen. „Ich hatte sie jetzt schon zweimal – zum ersten Mal nach langer Zeit“, sagte er.


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