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Klinikums-Workshop gut besucht: Schlafstörungen und Begleiterkrankungen bei Epilepsie

Bild: Der von PD Dr. Christoph Kellinghaus (l.) organisierte Epilepsie-Workshop fand in den Räumen der Akademie des Klinikums Osnabrück auf dem Finkenhügel statt. Zu den Referenten gehörte Prof. Dr. Matthias Boentert (M.), der neue Leiter des Ambulanten Schlafzentrums des Klinikums. Fotograf: Jens Lintel

Spannende Themen beim diesjährigen Workshop Epilepsie auf dem Finkenhügel: Bei der Fortbildungsveranstaltung, die von PD Dr. Christoph Kellinghaus, Chefarzt der Klinik für Neurologie und neurologische Frührehabilitation des Klinikums Osnabrück organisiert wird, konnten sich Fachkräfte aus Neurologie, Allgemeinmedizin, Psychiatrie mit neuesten Erkenntnissen zur Behandlung von Epilepsieerkrankten vertraut machen lassen.

Es wurden Workshops etwa zur richtigen Einordnung von Anfallstypen und zwei Überblicksvorträge geboten, in denen es um häufige Begleiterkrankungen bei Epilepsien und die Abgrenzung von Schlafstörungen ging. Begleiterkrankungen bei Epilepsien können Depressionen, Kopfschmerzen sowie Hormon- und Sexualstörungen sein, teils auch kardiale Erkrankungen, die den Druck für die Patient/innen noch erhöhen. 

In dem Vortrag „Seltsame Episoden in der Nacht“ erklärte der Neurologe, Schlaf- und Palliativmediziner Prof. Dr. Matthias Boentert, der neue Leiter des Ambulanten Schlafzentrums des Klinikums, wie er sagte, „all die wunderlichen Dinge, die Menschen im Schlaf so machen.“ Epilepsien sind, kurz gesagt, häufig mit Schlafstörungen verbunden oder stehen in einem kausalen Zusammenhang, so dass es wichtig ist, bei „schlafbezogenen Verhaltensstörungen“ – also auffälligem Schlafverhalten – zu einer genauen Diagnose und gegebenenfalls zu einer adäquaten Behandlung zu kommen. 

Wie Boentert schilderte, wird zwischen hypermotorischen Anfällen, rhythmischen Bewegungsstörungen und Schlafwandeln/Parasomnien unterschieden. Wenn kurze Anfalls-Verhaltensstörungen auftreten, deutet es auf eine Epilepsie. Der sogenannte „Nachtschreck“, eine Form des Schlafwandelns mit lautem Rufen oder Schreien, tritt nach Boenterts Worten häufig bei kleinen Kindern auf. Es wachse sich meist aus und die Kinder erinnerten sich später nicht daran, sei aber, weil die Symptome minutenlang andauern könnten, eine große Belastung für die Eltern. Schlafstörungen können nicht nur schwere Erkrankungen sein, sondern erweisen sich, wie er deutlich machte, oft auch als Belastung für Bett-/Lebenspartner oder können sogar zur Gefahr werden. 

Kellinghaus begrüßte den neuen Kollegen besonders herzlich: Als das Programm für die Workshop-Veranstaltung erarbeitet wurde, so Kellinghaus, habe Boentert noch am Universitätsklinikum Münster (UKM) gearbeitet. Das Klinikum Osnabrück und das UKM kooperieren im Epilepsiezentrum Münster-Osnabrück (EMOS), das an beiden Standorten auf die Diagnostik und Behandlung dieser Erkrankung bis hin zur Epilepsiechirurgie eingerichtet und besonders spezialisiert ist. 

Das EMOS, also die gemeinsame Behandlungseinheit, war der Gastgeber der Fortbildung. Die gut besuchte Veranstaltung fand in den Räumen der Klinikums-Akademie auf dem Finkenhügel statt. Neben Kellinghaus und Boentert waren vom Klinikum noch Dr. Lisa Langenbruch, Dr. Philipp Küpper und Helen Stromberg sowie aus Münster PD Dr. Stjepana Kovac und Dr. Laura Bierhansl als Referenten/Workshopleiter an der Veranstaltung beteiligt.

 

Neurologie


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