Dank und Anerkennung mit der höchsten fachlichen Expertise: Prof. Dr. Henning Warnecke, von 1993 bis 2020 Chefarzt der Herzchirurgie in der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde, attestiert dem Klinikum Osnabrück ein besonders hohes Leistungsvermögen in der Schlaganfallversorgung.
Warnecke hat davon jetzt selbst profitiert: Wie er schildert, wurde bei ihm vom Team der Stroke Unit, also der Spezialeinheit für Schlaganfallbehandlungen, mit einem speziellen Verfahren eine Gefäßverengung in einer Hirnarterie beseitigt, die ohne diese Behandlung zu einer Lähmung der linken Körperhälfte hätte führen können. Bei dem hochanspruchsvollen Eingriff wurde ein Gefäß im rechten Gehirn mit einem durch die Leiste eingeführten Katheter erst gedehnt und dann ein Stent eingesetzt. Wie Warnecke berichtet, sei er dabei „am wenigsten“ aufgeregt gewesen und habe sich bei den routiniert vorgehenden Behandlern in besten Händen gefühlt. Dem Team aus Neurologie, Radiologie, Anästhesie und Neuroradiologie bescheinigte er ein „wunderbares Zusammenspiel“, gleichsam sei die pflegerische Versorgung „absolut makellos“ gewesen.
Warnecke wird seit 2021 vom Schlaganfallspezialisten Prof. Dr. Rainer Dziewas im Klinikum behandelt, nachdem sich bei ihm in dem Jahr und dann 2023 erneut Symptome eingestellt hatten, die auf eine solche Erkrankung hindeuten. Nachdem jetzt wieder Bewegungs- und Greifstörungen bei ihm aufgetreten seien, so Warnecke, habe er sich bei Dziewas gemeldet und sei dann rasch in der von dem Chefarzt geleiteten Klinik für Neurologie aufgenommen worden.
Mit den differenzierten Methoden zur Bildgebung, die in dem Haus auf dem Finkenhügel zur Verfügung stehen, sei dann nachgewiesen worden, dass die Symptome von der Verengung eines Hirnblutgefäßes ausgelöst wurden. Wie Dziewas und Florian Krauß, Oberarzt für interventionelle Neuroradiologie, erklären, können sich derart stark verengte Gefäße im Krankheitsverlauf vollständig verschließen. So ein Ereignis führt dann zum Ausfall der Durchblutung in einer größeren Hirnregion und geht häufig mit ausgeprägten Beschwerden einher.
Nach den Angaben von Dziewas werden intrakranielle Stenosen, wie der Fachbegriff für solche Gefäßverengungen lautet, in den meisten Fällen mit Medikamenten behandelt. Das Dehnen von Gefäßen und das Einsetzen von Stents komme nicht bei allen Erkrankten infrage, sei aber bei Warnecke die bestmögliche Therapieoption gewesen. Wie der Neuroradiologe Krauß betont, erforderte es höchste Präzision, um wie bei Warnecke ein nur wenig mehr als einen Millimeter dickes Gefäß zu dehnen und dann ein Implantat einzusetzen, welches das Gewebe stützt und offenhält.
Der jetzt im Klinikum behandelte Warnecke ist, wie er berichtet, aus der eigenen Praxis als Chef der Herzchirurgie in Bad Rothenfelde damit vertraut, dass auf dem Finkenhügel mit dem Verfahren der interventionellen Radiologie gearbeitet wird. Es sei vor etwa 15 Jahren am Klinikum Osnabrück vom Neuroradiologen Stephan Lowens eingeführt und in einem Vortrag dann auch in der Schüchtermann-Klinik vorgestellt worden. Warnecke berichtete, dass er in der Folge immer wieder Erkrankte zur Behandlung an Lowens und sein Team weitergeleitet habe. Warnecke hat in seiner Laufbahn als Herzchirurg über 12.000 Eingriffe am offenen Herzen selbst ausgeführt und war für über 100.000 Operationen verantwortlich.
In die Behandlung von Warnecke war ein interdisziplinäres Team von Ärztinnen und Ärzten sowie speziell geschulten Pflegekräften beteiligt, so unter anderem die Radiologie-Assistenzärztin Eva Wollny, die Stroke-Unit-Oberärztin Dr. Sarah Strickmann, Anästhesie-Chefarzt PD Dr. Peter Teschendorf und die Pflegekräfte Cornelia Rohe-Homme sowie Robin J. Rodriguez.
Warnecke war so eingenommen, dass er sich nur Stunden nach dem Eingriff erst per Telefon an Dr. E.h. Fritz Brickwedde, den Aufsichtsratsvorsitzenden des Klinikums, wandte, um am Tag danach in einer Runde mit ihm dem ganzen Behandler-Team zu den hervorragenden Leistungen zu gratulierten. Warnecke und Brickwedde, der dem Aufsichtsrat des Klinikums bereits seit 19 Jahren angehört, davon neun als Vorsitzender, sind befreundet. Zu der pflegerischen Versorgung meinte der 72-jährige Warnecke, dass sich Erkrankte im Klinikum quasi wie ein König oder eine Königin fühlen könnten. „Wenn man königlich behandelt werden möchte, gehört es nach meiner Meinung aber auch dazu, dass man sich anderen gegenüber auch selbst so benimmt“, meinte Warnecke.