Lernen, wie man anderen Menschen das Leben rettet – im Klinikum Osnabrück war das jetzt wieder ein gefragtes Ferienangebot. Über 30 Mädchen und Jungen im Alter von etwa 8 bis 14 Jahren waren in den beiden Kursen „Erste Hilfe für Kinder“ dabei, mit denen sich das kommunale Krankenhaus auch dieses Jahr wieder am Ferienpass der Stadt Osnabrück beteiligt hat. Die beiden Kurse wurden erneut von Dr. Guido Teckemeyer geleitet, der sie bereits seit 2011 im Osnabrücker Sommerferienprogramm anbietet.
Beim Anlegen von Verbänden und weiteren Übungen wurde Teckemeyer jeweils von Helfern aus dem Team der Klinik für Anästhesie und operative Intensivmedizin unterstützt, dem er selbst als Oberarzt angehört. Außerdem ist Teckemeyer Notfallmediziner. Durch seine guten Verbindungen war dafür gesorgt, dass in beiden Kursen ein Rettungswagen der Berufsfeuerwehr Osnabrück am Klinikum bereitstand, den sich die Kinder ansehen durften. Die Besatzungen zeigten den Kindern die Ausrüstungsgegenstände des Wagens und beteiligten sich daran, sie in den Transport von Verletzten mit einer Trage einzuweisen. In den vierstündigen Kursen wurden die Kinder vom richtigen Absetzen von Notrufen über das Anlegen von Verbänden bis zur stabilen Seitenlage mit vielen Grundlagen der Ersten Hilfe und dem richtigen Verhalten in Unfallsituationen vertraut gemacht. Außerdem unternahm Teckemeyer einen Rundgang durch das Notaufnahmezentrum mit der Rettungswagenhalle mit ihnen, bei dem er ihnen einen Behandlungsraum für Verletzte zeigte und die Abläufe erklärte.
Zum Abschluss wurden die Kinder sogar jeweils noch aus der Krankenhausküche bewirtet. Wie sich im Gespräch mit den Kindern beim zweiten Termin herausstellte, hatten fast alle bereits einmal eine Situation erlebt, in der ein Rettungswagen für einen Freund, Verwandten oder Mitschüler gerufen werden musste – ein Junge hatte sogar bereits selbst einmal die Notruf-Telefonnummer 112 anrufen müssen. Wie Teckemeyer daraufhin deutlich machte, kommt es immer wieder vor, dass Kinder die ersten sind, die Verletzte an einem Unfallort finden – etwa bei typischen Haushaltsunfällen. „Es ist wichtig, dass Kinder damit vertraut sind, wie sie Erste Hilfe leisten können“, so Teckemeyer. „Es gibt immer wieder Situationen, in denen Kinder Notrufe absetzen müssen – dazu müssen sie wissen, welche Angaben am Telefon gemacht werden müssen. Aber Kinder können auch direkt eingreifen, etwa indem sie einen Verletzten in die stabile Seitenlage bringen. Das kann sogar ganz entscheidend sein. Damit sie es sich trauen, üben wir es mit ihnen in den Kursen.“