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Grim in Tokio: Klinikums-Arzt als Leitender Orthopäde im Olympia-Team

Bereits eingekleidet im Olympia-Dress: PD Dr. Casper Grim hat sich in Rio und bei den anderen großen Sportturnieren jeweils Plakate von Teilnehmenden, Kolleginnen und Kollegen unterschreiben lassen. Einige von ihnen zieren sein Büro. Fotograf: Jens Lintel

Große Ehre für den Orthopädie-Chefarzt Privatdozent Dr. Casper Grim vom Klinikum Osnabrück: Der angesehene Sportmediziner ist erneut als Leitender Orthopäde und stellvertretender Chefarzt in den Stab berufen worden, die das Team Deutschland mit seinen über 400 Athletinnen und Athleten bei den Olympischen Spielen in Tokio (23. Juli bis 8. August) betreuen. 

Grim war bereits 2016 in Rio in dieser Doppelfunktion an der medizinischen Versorgung der deutschen Olympionikinnen und Olympioniken beteiligt. Es ist bereits sein siebter Einsatz für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Zuvor hatte ihn der Verband seit 2009 bereits dreimal als Orthopäde und Mannschaftsarzt zu den „World Games“ für die nicht-olympischen Sportarten und zweimal zu den Olympischen Jugendspielen berufen. „Ich freue mich riesig auf den Einsatz. Wir begleiten das Deutschland-Team jetzt in dem gleichen Setting – also mit der gleichen Ausrüstung und dem gleichen Stab – wie in Rio. Dadurch sind wir bereits ein eingespieltes Team, das die medizinische Versorgung der Sportlerinnen und Sportler auch unter den besonderen Bedingungen einer Olympiade routiniert sicherstellen kann“, sagt Grim. 

Wie er erklärt, wird das deutsche Team von Ärztinnen und Ärzten aus zahlreichen Fachbereichen begleitet, unter denen von der Zahnheilkunde über die Innere Medizin bis hin zur Orthopädie alle wichtigen medizinischen Disziplinen vertreten sind. Die beiden Chefs teilen sich die Arbeit auf: Während Grim den orthopädischen und traumatologischen Bereich verantwortet, ist der Leitende Olympiaarzt Prof. Dr. Bernd Wolfahrt als Facharzt für Innere Medizin für dieses Gebiet zuständig. 

„Ganz genau steht es noch nicht fest, weil die Anzahl der Betreuenden von den weiteren Nominierungen abhängt. Alles in allem werden es knapp 450 Teilnehmende und etwa 350 Betreuende sein, für deren Versorgung wir mit 20 bis 25 Ärztinnen und Ärzte sowie etwa mit 40 Physio-Therapierende zuständig sind“, macht Grim deutlich. „Egal, was sich die Mitglieder des Teams Deutschland zuziehen oder woran sie erkranken – unsere Aufgabe ist es, für sie da zu sein. Wir haben zwar Sprechzeiten und teilen uns die Dienstzeiten in der Nacht auf, aber im Prinzip ist es ein 24/7-Job. Wenn einer von uns mit der Behandlung eines Athleten begonnen hat, steht er jederzeit für ihn bereit, auch wenn er oder sie eigentlich gerade nicht dran ist.“

Grim und die meisten weiteren Mitglieder des Gesundheitsteams sind bereits am vergangenen Montag nach Tokio abgeflogen, quasi als Vorhut. „Wir richten in dem Gebäudekomplex im olympischen Dorf, der dem Team Deutschland zur Verfügung steht, eine medizinische Zentrale mit Sprech- und Behandlungszimmern ein, bevor die Sportlerinnen und Sportler eintreffen. Zur Ausstattung, die wir mitnehmen, gehören beispielsweise Ultraschall- und EKG-Geräte und die Geräte für Elektrotherapie, auch die Liegen nehmen wir mit. Darüber hinaus steht im olympischen Dorf noch eine medizinische Einrichtung mit Labor, Röntgen- Anlage, MRT und Möglichkeiten für jede weitere Diagnostik zur Verfügung, auf die wir bei Bedarf zugreifen können.“ 

Grim und Team sind auf alle Arten von Beschwerden, Erkrankungen und Verletzungen eingerichtet, wie sie grundsätzlich oder im Zusammenhang mit Leistungssport vorkommen können. „Einfache Infekte und Atemwegserkrankungen kommen natürlich ebenso vor wie Muskelverletzungen und Beschwerden durch Überlastung oder Rückenschmerzen. In Rio haben wir einen Sportler sogar in einem Krankenhaus operieren müssen. Und ein Betreuer ist an den Folgen eines Verkehrsunfalls gestorben.“ 

Grim rechnet damit, dass es in Tokio besonders darauf ankommen wird, die Sportlerinnen und Sportler vor der großen Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit zu schützen, die dort nun im Sommer herrschen. „Für die Athleten ist es besonders wichtig, dass sie sich in einer Akklimatisierungsphase auf die klimatischen Bedingungen einstellen können. Um sie vor Überhitzung zu schützen, sind wir mit speziellen Westen, Armbändern, Kappen und weiteren Materialien ausgerüstet, die sie tragen können“, so Grim. „Die Hitze spielt nicht nur bei dem ja ohnehin ins kühlere Sapporo verlegten Marathon und anderen Sportarten eine Rolle, die draußen ausgetragen werden. Schon der Weg zur Sportstätte stellt für die Athleten eine zusätzliche Belastung dar, von der im Zweifelsfall abhängt, welche Leistungsreserven sie in Wettkämpfen abrufen können.“ 

Zum Schutz vor der Pandemie gelten in Tokio nach den Angaben von Grim viele neue Regeln. Dazu gehört es, dass sich die Teilnehmenden und ihre Betreuenden nicht über die volle Dauer des Sportfests, sondern nur fünf bis sieben Tage vor ihren Wettkämpfen im olympischen Dorf einquartieren dürfen und es spätestens zwei Tage danach wieder verlassen müssen. Über 11000 Sportlerinnen und Sportler aus mehr als 200 Ländern sind gemeldet. „Bei Olympischen Spielen herrscht sonst eine ganz besondere Stimmung, weil sich die Teams und Sportler bei den Wettkämpfen gegenseitig anfeuern – wer nicht antritt, ist bei den Wettkämpfen der anderen Mannschaftsmitglieder als Zuschauender dabei. Das ist diesmal nicht möglich, so dass sicher etwas von diesem besonderen Charme fehlen wird. Aber der Schutz vor der Pandemie geht natürlich vor. Welche Regeln uns im Detail erwarten, weiß ich allerdings noch nicht.“ 

Vor Grims Abflug war noch unklar, welche Regeln bei der Eröffnungs- und Abschlussfeier gelten – wenn es wie gewohnt läuft, dürfen sich alle Mitglieder der Olympiateams, also auch die Medizinerinnen und Mediziner, daran beteiligen. Weil die Praxis besetzt bleiben musste, haben sich die beiden Chefärzte in Rio abgewechselt – Grim war beim Start, Wolfahrt beim Abschluss dabei. Wie es diesmal läuft, zeigt sich spätestens bei der Eröffnungsfeier am 23. Juli – jedenfalls lohnt es sich, bei den großen Live-Übertragungen unter den Mitgliedern des Teams Deutschland auch nach Osnabrückern Ausschau zu halten. 

 


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