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Gebärmutterhalskrebs: Bessere Vorsorgemöglichkeiten für Frauen – Dysplasiesprechstunde erleichtert Früherkennung

Leitet die Dysplasiesprechstunde im Klinikum Osnabrück: Dr. Petra Hungermann-Fleig zusammen mit Priv. Doz. Dr. Dr. med. Yves Garnier, Chefarzt der Frauenklinik Osnabrück.

Vieles neu bei der Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs: Um diese Krebsart weiter zurückzudrängen, bei der es in Deutschland nach dem Mammakarzinom zu den meisten krebsbedingten Todesfällen bei jungen Frauen im Alter von bis zu 44 Jahren kommt, ist Anfang des vergangenen Jahres das Programm der von den gesetzlichen Krankenkassen getragenen Früherkennungsuntersuchungen erweitert worden. 

Neu ist, dass Frauen ab dem Alter von 35 Jahren nun alle drei Jahre zusätzlich einen Anspruch auf eine Kombinationsuntersuchung aus zytologischem Abstrich vom Muttermund und einem Test haben, bei dem untersucht wird, ob eine genitale Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) vorliegt. Die HP-Viren sind die Hauptursache für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Bei diesen Untersuchungen wird ein Abstrich sowohl auf HP-Viren als auch auf Zellveränderungen überprüft. Außerdem wurde eingeführt, dass Frauen nun alle fünf Jahre in einem persönlichen Brief von der Krankenkasse, ab einem Alter von 20 Jahren, zur jährlichen Vorsorge eingeladen werden. 

Die Frauenärztin Dr. Petra Hungermann-Fleig vom Klinikum Osnabrück ruft dazu auf, dass die kostenlosen Früherkennungsangebote in Anspruch genommen werden sollten. „Gerade Gebärmutterhalskrebs kann durch diese Untersuchungen wirksam vorgebeugt werden“, sagt Hungermann-Fleig. „Mädchen und seit zwei Jahren auch Jungs können sich zum Schutz vor dem Humanen Papillomavirus impfen lassen, von denen dieser Krebs meistens ausgelöst wird. Damit ist Gebärmutterhalskrebs die einzige Krebsart, der mit einer Impfung vorgebeugt werden kann.“ Was diesen Themenbereich in ihren Augen so hervorhebt, ist es, dass Frauen bereits vor Ausbruch wirksam der Entstehung dieses Krebses entgegenwirken könnten, indem sie prophylaktisch aktiv werden. „HP-Viren werden meistens beim Geschlechtsverkehr übertragen. Weil das auch in einer Partnerschaft ein wichtiges Thema ist, lade ich in die Beratungsgespräche bei uns auch immer die Männer mit ein.“ 

Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe bietet im Klinikum Osnabrück die „Dysplasiesprechstunde“ an, in der Gebärmutterhalsspiegelungen und weitere Untersuchungen im Rahmen der Vorsorge durchgeführt werden. Die Spezialsprechstunde kann konsultiert werden, wenn die Untersuchung beim Frauenarzt zu auffälligen Befunden führt und eine Zuweisung erfolgt. „Die Frauen werden vorgestellt, wenn nach einem definierten Algorithmus auffällige Befunde unter Berücksichtigung von Alter, Zytologie und HPV – Befund eine weitere Abklärung durch die Kolposkopie erforderlich macht“, erklärt Hungermann-Fleig. „Wir können in den Untersuchungen bereits oberflächliche Zellveränderungen erkennen, die eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs sein können. Wenn eine Infektion mit HP-Viren vorliegt, muss im Blick behalten werden, welche Art Virus es ist und ob sich die Infektion möglicherweise schon chronifiziert hat.“ 

Hungermann-Fleig arbeitet seit 2008 als Oberärztin in der Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum Osnabrück. „Ich beschäftige mich schon seit einigen Jahren mit der Kolposkopie, also mit Gebärmutterhalsspiegelungen, weil sie mich als weitere Möglichkeit für die Vorsorge und zur Abklärung auffälliger Befunde interessiert“, macht die Ärztin deutlich. Hungermann-Fleig hat ein Spezialdiplom für diese Untersuchungen erworben und ist stolz darauf, dass ihre Sprechstunde gerade von der Deutschen Krebsgesellschaft dafür zertifiziert worden ist, dass höchste fachliche Qualitätsanforderungen eingehalten werden. „Mich faszinieren die Möglichkeiten durch die Technik“, so die Medizinerin. „Mit unserem Kolposkop sehe ich Bilder in 42-facher Vergrößerung, was weit mehr als bei anderen Geräten ist – und kann dadurch bei diesen Untersuchungen so sehr gut auch Krebsvorstufen und anderweitige Veränderungen auch welche im Bereich des äußeren Genitale erkennen“. Wie Hungermann-Fleig erläutert, ist Gebärmutterhalskrebs die vierthäufigste Krebserkrankung der Geschlechtsorgane bei Frauen in Deutschland. Es werden jährlich etwa 4300 neue Erkrankungsfälle gezählt und etwa 1200 Frauen sterben an dem Krebs. 

Wenn auffällige Zellveränderungen gefunden werden, bei denen ein Eingriff erfolgen muss, wird das Gewebe nach den Angaben der Medizinerin im Klinikum in einem besonders schonenden Operationsverfahren entfernt. Diese gewebeschonenden Vorgehensweisen vermeiden Komplikationen bei späteren Schwangerschaften und können in der Regel mit Kurznarkosen durchgeführt werden, so dass die Patientinnen nicht über Nacht stationär überwacht werden müssen. „Wir führen jedes Jahr über 400 derartige Eingriffe bei uns im Klinikum durch“, so Hungermann-Fleig.

 

News-Kategorie Dysplasie Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe


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