A + A+ A++

SCHRIFTGRÖSSE ÄNDERN

Zum Ändern der Schriftgröße verwenden Sie bitte die Funktionalität Ihres Browsers. Die Tastatur-Kurzbefehle lauten folgendermaßen:

  • [Strg] - [+] Schrift vergrößern
  • [Strg] - [-] Schrift verkleinern
  • [Strg] - [0] Schriftgröße Zurücksetzen

KARDIOLOGIE

Herzerkrankungen zuverlässig erkennen und behandeln:

Das Herzstück unserer Kardiologie im Klinikum Osnabrück

Mit hoher Fachexpertise, hervorragender Ausbildung und neuester Medizintechnik diagnostizieren und therapieren wir in der Kardiologie des Klinikums Osnabrück eine Vielzahl von Herzerkrankungen. Auf dieser Seite möchten wir Ihnen typische Krankheitsbilder und Symptome sowie diverse diagnostische Instrumente und Behandlungsverfahren vorstellen. 

Erfahren Sie mehr über Erkrankungen an den Herzkranzgefäßen und Herzklappen sowie über Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz. Wir machen Sie mit aktuellen Untersuchungsmethoden wie EPU, Ultraschall und weiteren bildgebenden Verfahren vertraut und klären Sie hinsichtlich der wichtigsten Therapien auf, wie z. B. zum Einsatz von Aortenklappenprothesen, Herzschrittmachern und Defibrillatoren etc. Außerdem geben wir Ihnen gern einige Tipps zur Schlaganfallvorsorge.

Machen Sie sich vertraut mit dem Herzstück der Medizinischen Klinik I – unserer Kardiologie!

Erkrankungen der Herzkranzgefäße

Ursachen, Symptome und Untersuchungen

Akute und chronische Durchblutungsstörungen des Herzmuskels sowie Gefäßverkalkungen bzw. -verengungen (koronare Herzerkrankungen) gehören zu den häufigsten und gefährlichsten Erkrankungen, die wir in unserer Kardiologie behandeln. Engegefühl oder Schmerzen in der Brust (Angina pectoris) und Luftnot sind oftmals Vorboten von Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkten. Zögern Sie also nicht, uns bzw. den Notruf (112) bei Auftreten solcher Symptome umgehend zu kontaktieren. Rauchen, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen, hoher Blutdruck, genetische Faktoren und das Alter gelten hier als risikoerhöhend.

Einfache Untersuchungen geben beim Verdacht auf eine Verengung der Herzkranzgefäße bereits Aufschluss. Hier arbeiten wir mit der hausinternen Radiologie von Prof. Dr. Bernd Tombach partnerschaftlich zusammen. Außerdem nutzen wir weitere bildgebende Verfahren (Koronar-CT und MRT) zur Klärung der Symptomatik.

Sollte eine Herzkatheteruntersuchung mit einer Kontrastmitteldarstellung der Herzkranzgefäße (Koronarangiografie) erforderlich sein, stehen hierfür zwei hochmoderne Messplätze zur Verfügung. Hierfür wird am Handgelenk oder der Leiste nach örtlicher Betäubung eine sogenannte arterielle Schleuse angelegt, um Kontrastmittel in das Herz zu injizieren. Die Röntgenfilmaufnahmen zeigen dann, ob Verengungen (Stenosen) an den Herzkranzadern vorliegen.

Weitere gängige Untersuchungsmethoden zur Einschätzung des Grades der Herzkranzaderverengung sind

  • die Druckdrahtmessung (Fraktionelle Flussreserve / Fractional Flow Reserve – FFR: Messung des Blutdrucks innerhalb der Herzkranzgefäße im Vergleich zur Körperschlagader) und
  • der intravaskuläre Ultraschall (IVUS, Untersuchung eines Koronargefäßes mittels einer eingeführten Mini-Ultraschallsonde).

Über den Befund und die für Sie bestmögliche Therapie informieren unsere Spezialisten Sie persönlich und ausführlich. 

Herzklappenerkrankungen

Unser Heart Team mit der Schüchtermann-Klinik

Ein Schwerpunkt unserer Kardiologie besteht in der Behandlung von Patienten mit Erkrankungen der Herzklappen (Verengungen oder Undichtigkeiten). Hier ist größtmögliche Sorgfalt entscheidend! Ultraschalluntersuchungen mit dreidimensionaler Technik ergeben sofort ein klares Bild möglicher Funktionseinschränkungen der Herzklappen.

Mit unseren herzchirurgischen Partnern in der Schüchtermann-Klinik Bad Rothenfelde haben wir ein sogenanntes Heart Team gebildet, das umfangreiche Erfahrung in der Behandlung von Herzklappenerkrankungen besitzt und alle erforderlichen Schritte detailliert mit Ihnen abstimmt. Hierfür kommt beispielsweise eine Klappentherapie oder eine minimal-invasive Reparatur des Klappenschadens (Valvuloplastie) in Betracht, bei der die verengte Klappe mittels eines über den Katheter eingebrachten Ballons geweitet wird. Auch kann eine Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) oder der Einsatz eines MitraClips angezeigt sein. Der operative Ersatz der defekten Herzklappen ist eine weitere Option.

Herzklappenfehler

Behandlung per TAVI (Transkatheter-Aortenklappenimplantation)

Zwischen der linken Herzkammer und der Hauptschlagader tritt häufig ein Herzklappenfehler mit der Verengung der Aortenklappe (Aortenklappenstenose) auf. Weil die linke Herzkammer das Blut in diesem Fall mit größerem Druck gegen dieses verengte Ventil mit verminderter Öffnung pumpen muss, kommt es – bei einer Zunahme der Wanddicke der linken Herzkammer – zu einer verminderten Auswurfleistung des linken Herzens. Außerdem können ein Rückstau und eine Druckerhöhung die Folgen sein. 

Luftnot, Schmerzen in der Brust, Leistungsminderung oder auch Schwindel bis hin zu Ohnmachtsanfällen sind ernste Warnsignale – letztlich ist auch der plötzliche Herztod infolge einer Aortenklappenstenose möglich. 

Um die Herzleistung zu fördern und die Lebenserwartung zu erhöhen, kann der Ersatz der Herzklappe erforderlich sein. Als schonendes und effektives Verfahren hat sich die TAVI erwiesen, bei der die Aortenklappenprothese genau auf den Patienten abgestimmt wird. Hierbei ist weder eine Eröffnung des Brustkorbs, noch die Zuhilfenahme einer Herz-Lungen-Maschine oder eine Vollnarkose erforderlich – sondern lediglich die Einführung des Katheters z. B. in die Leistenarterie (transfemoral). Kardiologen, Herzchirurgen und Anästhesisten arbeiten bei der TAVI stets Hand in Hand.

 

Erkrankungen der Mitralklappe

Ultraschalluntersuchung und Einsatz des MitraClips

Erkrankungen der Mitralklappe, die die linke Herzkammer vom Vorhof trennt, zeigen sich häufig als degenerative oder entzündliche Veränderungen, die mit einer Undichtigkeit (Mitralinsuffizienz) oder auch Verengung einhergehen können. Wenn sich die Mitralklappe nicht mehr ohne Rückfluss schließt, kann die interventionelle Mitralklappenreparatur durch Anlage eines oder mehrerer Clips – als Alternative zur klassischen Klappenoperation – die beste Behandlungsmethode sein. 

Über die Leistenvene wird ein Katheter in das rechte Herz und nach Punktion der Vorhofscheidewand in den linken Vorhof geführt. Zwischen den beiden Segeln der Mitralklappe werden die Clips unter ständiger 3D-Ultraschallkontrolle positioniert und fixiert. Sie erhöhen nachhaltig die Dichtigkeit der Klappe. 

Herzrhythmusstörungen (1)

Elektrophysiologische Untersuchung (EPU)

Herzrhythmusstörungen können langsam oder schnell verlaufen (Bradykardien bzw. Tachykardien) und zu Momenten der Bewusstlosigkeit (Synkopen) führen. Um die Ursachen bestimmen und das Risiko weiterer Ereignisse einschätzen zu können, verwenden wir die Elektrophysiologische Untersuchung (EPU). 

Ein über die Leistenvene in das Herz eingeführter Katheter zeichnet hierbei die elektrischen Signale direkt am Entstehungsort auf. Herzrhythmusstörungen lassen sich mit speziellen Stimulationsmanövern kontrolliert auslösen, um die so gewonnenen Signale bewerten zu können. Mittels einer Verödung können Auffälligkeiten häufig sofort behandelt werden. 

Herzrhythmusstörungen (2)

Katheterablation

Bei schnellen Herzrhythmusstörungen (Tachykardien) kommt eine Katheterablation häufig direkt im Anschluss an eine elektrophysiologische Untersuchung (EPU) zum Einsatz. In diesem Fall wird der Ablationskatheter über die Leistenvene oder Leistenarterie in den rechten oder linken Vorhof bzw. die rechte oder linke Herzkammer geschoben. In der Regel werden die Herzmuskelzellen, die für die Rhythmusstörung verantwortlich sind, durch Verödung mittels Radiofrequenzstrom oder durch Vereisung (Kryoablation) zerstört. Eine erneute EPU stellt sicher, dass die Rhythmusstörung behoben ist. 

Herzrhythmusstörungen (3)

Herzschrittmacher- und Defibrillatortherapie

Gerade mit zunehmendem Alter treten immer häufiger langsame Herzrhythmusstörungen (Bradykardien) auf. Bewusstseinsverluste (Synkopen) und Leistungseinschränkungen sind zumeist die Folge. Schnelle und zuverlässige Abhilfe schafft in der Regel die Implantation eines Herzschrittmachers. Auch für jüngere Menschen oder insbesondere nach Eingriffen am Herzen kann ein Schrittmacher hilfreich sein. Vorab sollte die Notwendigkeit jedoch beispielsweise durch den Einsatz eines Ereignisrekorders untersucht und eingeschätzt werden.

Ob Herzrasen oder Kammerflimmern: Die Implantation eines Kardioverter-Defibrillators (ICD) kann die beste Möglichkeit bieten, um den Herzrhythmus zu überwachen und mit schmerzlosen elektrischen Impulsen gegebenenfalls positiv zu beeinflussen – gerade wenn ein Patient bereits eine lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung überlebt hat oder wenn ein hohes Risikopotenzial besteht. Eine Herzschrittmacherfunktion ist bei dem Defibrillator grundsätzlich ebenfalls gegeben. 

 

Herzinsuffizienz (Herzschwäche)

Diverse Therapieformen

Ist die Leistung des Herzens eingeschränkt, sprechen wir oft von einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Durch die Schwächung des Herzmuskels werden die Organe nicht im normalen Maße versorgt. Hiervon sind in Deutschland nach aktuellen Schätzungen rund 1,8 Mio. Menschen betroffen. 

Für die Behandlung von Herzinsuffizienzen stehen in der Kardiologie des Klinikums Osnabrück verschiedenste Therapieformen zur Verfügung. Neben den vorgenannten Herzschrittmachern und Defibrillatoren gibt es weitere Herzunterstützungssysteme (Ventricular Assist Devices, VAD). Je nach Herzerkrankung wird ein geeignetes Gerät ausgewählt. Zur Wahl stehen linksventrikuläre (LVAD) und – sehr selten – rechtsventrikuläre (RVAD) Unterstützungssysteme – elektromagnetisch arbeitende Turbinensysteme unterschiedlicher Bauart und Größe, die im Brustkorb platziert werden. Sie lassen sich bei Bedarf auch kombinieren (biventrikuläre Unterstützung, BVAD).

Alternativ kann eine Resektion der Ventrikelaneurysmen das Mittel der Wahl sein. Um die Funktions- und Pumpleistung des Herzens zu verbessern, werden Aussackungen der Herzwand, die infolge eines Infarkts entstanden sind, operativ entfernt. 

Ein weiteres Verfahren in der Kardiologie ist das Differenzierte Ventrikel-Remodelling einschließlich der Reduktionsplastik: Hier wird im Zuge der Beseitigung eines Aneurysmas (Aneurysmaresektion) entweder körpereigenes oder Körperfremdmaterial exakt an die Geometrie des betroffenen Herzens angepasst und implantiert.

 

 

 

 

 

 

Für ein klares Bild vom Herzen:

Ultraschall, Echokardiografie, MRT und CT

Ultraschall

Die Bildgebung als Untersuchungstechnik spielt auch in der Kardiologie unserer Klinik eine bedeutende Rolle. Die Ultraschalldiagnostik wird beispielsweise als 3D- oder als Stressuntersuchung eingesetzt. Sie zeigt detaillierte Informationen hinsichtlich der Funktion und Beschaffenheit des gesamten Herzens. Aufgrund ihrer hohen Aussagekraft bestimmt sie im Wesentlichen die weiteren Behandlungsmethoden. Selbstverständlich verwenden wir Ultraschalltechnik der neuesten Generation mit all ihren Möglichkeiten zur Prävention, Diagnostik und Therapieplanung. 

Echokardiografie

Die Echokardiografie ist eine spezielle Ultraschall-Anwendung für wichtige Routineuntersuchungen. Sie stellt die Herzstrukturen und den Blutfluss von vorne, also von der Vorderseite des Brustkorbs, oder von hinten über eine dünne, in die Speiseröhre geschobene Sonde (transösophageale Echokardiografie) dar.

Magnetresonanztomografie (MRT)

Vielen Patienten dürfte die Magnetresonanztomografie (MRT) längst ein Begriff sein. In einem starken Magnetfeld entstehen unter Zuhilfenahme kurzzeitig eingestrahlter Radiowellen zahlreiche einzelne Schnittbilder, die sich zu einer dreidimensionalen Visualisierung kombinieren lassen. So erhalten die Diagnostiker auch ohne Röntgenstrahlen sehr aufschlussreiche Einblicke in das Innere des menschlichen Körpers. Manchmal ist die Zugabe eines Kontrastmittels notwendig. Der gesamte Aufnahmeprozess in der MRT-Röhre umfasst in der Regel zwischen 20 und 30 Minuten.

Herz-Computertomografie (Kardio-CT)

Die Herz-Computertomografie (Kardio-CT) ist eine sehr schonende Methode, um die Herzkranzgefäße und das gesamte Herz auch ohne Herzkathetereingriff darstellen zu können, jedoch kommt hier Röntgenstrahlung zum Einsatz. Eine Röntgenröhre rotiert ca. drei Mal pro Sekunde um den Patienten, wobei die fächerförmig abgegebene Röntgenstrahlung auf der gegenüberliegenden Seite von Detektoren gemessen wird. So entsteht auch hier ein klares Bild – nicht nur von Herzerkrankungen wie angeborenen Koronaranomalien, sondern auch von Bypässen und Stents für die Kontrolle.

Schlaganfallvorsorge

Wir sind für Sie da!

Ist das Herz aus dem Takt geraten (Stichwort: Vorhofflimmern), ist das Risiko eines Schlaganfalls deutlich erhöht. Ein „elektrisches Chaos“ kann für das Vorhofflimmern ursächlich sein, wenn nicht mehr nur die Impulse vom Sinusknoten, sondern andere Rhythmusgeber den Vorhof erregen. Das Blut fließt in der Folge langsamer. So können sich Blutgerinnsel (Thromben) bilden und über die Hauptschlagader (Aorta) in das Gehirn gelangen. Der Verschluss der Gefäße führt zum Schlaganfall. 

Inwieweit bei Ihnen ein erhöhtes Risiko besteht, können wir mit unseren modernen diagnostischen Methoden – zum Beispiel mit einem CT – abklären. 

Selbstverständlich kann eine gesunde Lebensweise die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls deutlich reduzieren. Hierzu gehören gesunde Ernährung und angemessene Bewegung (Sport) sowie das Vermeiden bzw. der Abbau von Übergewicht, günstig ist auch der Verzicht auf Rauchen und Alkohol. Stress ist ebenfalls ein erheblicher Risikofaktor und damit eine häufige Ursache von Schlaganfällen. 

Bei ersten Symptomen eines Schlaganfalls ist es wichtig, keine Zeit zu verlieren – jede Sekunde zählt! Je früher ein solcher Vorfall diagnostiziert und behandelt werden kann, desto größer ist die Chance eines milderen Verlaufs und weniger gravierender Folgeerscheinungen. 

Sie möchten mehr über die Schlaganfallvorsorge erfahren und mit unseren Spezialisten über Ihr individuelles Risiko und mögliche Vorerkrankungen bzw. Dispositionen sprechen? Nehmen Sie gleich Kontakt auf!